NRW Endlich wieder „Renntage für Jedermann“

Ludenberg · Auf der Galopprennbahn war erstmals wieder Publikum zugelassen – zu einem Renntag mit anschließender Fußballübertragung.

 Nach dem letzten Rennen wurde das EM-Spiel gezeigt.

Nach dem letzten Rennen wurde das EM-Spiel gezeigt.

Foto: Rennverein/Uwe Erensmann

Marina und Nathalia hatten diesen Tag herbeigesehnt. Nicht in erster Linie, um wieder auf Pferderennen zu wetten. „Unsere schönen Kleider hingen seit Monaten nur im Schrank und verstaubten. Deshalb wollten wir unbedingt auf die Rennbahn kommen und haben uns etwas schick gemacht“, sagt Marina. Sie war zum ersten Mal auf dem Gelände des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins von 1844.

Eine sanfte Kritik hatte sie trotz des schönen Tages mit traumhaften Sommerwetter. „Ich war schon mehrmals beim ,Royal Ascot’ in England“, erzählte die Italienerin. „Im Vergleich dazu ist es hier eher Bier als Champagner.“ Genau das ist es, was Rennvereins-Vorstand Norbert Böhm an den meisten Renntagen auf den Grafenberger Höhen so schätzt. „Ich bin ein Verfechter von Renntagen für jedermann“, sagt Böhm. „Bei uns sollen sich von Oma bis Enkel alle wohl fühlen.“

1000 Zuschauer durften sich frei auf dem Gelände bewegen

 Prominenter Besuch fieberte mit: Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah (r.) war mit seinem Sohn vor Ort.

Prominenter Besuch fieberte mit: Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah (r.) war mit seinem Sohn vor Ort.

Foto: Rennverein/Uwe Erensmann

Beim ersten Renntag in dieser Saison, an dem wegen der guten Corona-Zahlen endlich wieder Publikum zuschauen durfte, waren auf dem weitläufigen Gelände von „Deutschlands schönster Rennbahn“, wie Böhm nicht ohne Lokalpatriotismus befindet, 1000 Zuschauer zugelassen. Die durften sich frei auf dem Gelände bewegen, die Pferde im Führring anschauen, zu den Wettkassen und in die Gastronomie gehen. Wichtig war, dass in Gebäuden und überall, wo der Abstand von anderthalb Metern nicht eingehalten werden konnte, Maskenpflicht galt. Ein Corona-Test oder Impfnachweis war nicht erforderlich. Bei der Weitläufigkeit des Geländes und der streng begrenzten Zuschauerzahl fiel das Abstandhalten nicht schwer.

 Nathalia (l.) und Marina machten sich extra-chic.

Nathalia (l.) und Marina machten sich extra-chic.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

So spiegelte sich endlich mal wieder die bunte Mannigfaltigkeit der Düsseldorfer Gesellschaft auf dem Kiesuntergrund wider. Elegante Damen, gut gekleidete Herren, darunter auch Düsseldorfs Ehrenbürger und Rennvereins-Vizepräsident Albrecht Woeste, waren genauso gekommen wie Shorts- und Flip-Flop-Träger. Einige erschienen sogar mit dem Deutschlandtrikot über Brust und Rücken – direkt im Anschluss an das letzte Rennen wurde auf einer Großleinwand im Biergarten die Partei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal gezeigt. Und während sich die Erwachsenen eher für die schnellen Vollblüter interessierten, standen für die Kinder auf der Galopprennbahn die Ponys im Mittelpunkt. Die kleinen Pferde und Galopp-Maskottchen „Galoppi“ boten Abwechslung für die kleinen Gäste. Die Verantwortlichen des Rennvereins zeigten sich überglücklich, dass die Zeit der lediglich online übertragenen Rennen vorbei ist. „Erstmalig mit Besuchern hatten wir ideale Bedingungen. Das Düsseldorfer Publikum und diese tolle Stimmung haben wir sehr vermisst. Die Vorfreude auf unser nächstes Highlight ist natürlich riesengroß“, bilanzierte Geschäftsführerin Andrea Höngesberg. Mit dem 163. Henkel-Preis der Diana steht am Sonntag, 1. August, der Jahreshöhepunkt an. Dann werden Marina und Nathalia optische Konkurrenz bekommen, denn es gibt einen „Hut-Wettbewerb“ für die Damen.

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