Politik Stadt Düsseldorf gibt grünes Licht für Festival-Gelände an der Messe

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hält an den Plänen für ein Festival-Gelände an der Messe fest. Bis zu fünf Bühnen für 80.000 Besucher sind vorgesehen. Die Bürger sollen im Herbst an der Planung beteiligt werden.

 60 Bäume wurden schon versetzt, obwohl nicht klar war, ob das Konzert stattfindet. Die sollen zurück an ihren alten Platz.

60 Bäume wurden schon versetzt, obwohl nicht klar war, ob das Konzert stattfindet. Die sollen zurück an ihren alten Platz.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Was im vergangenen Jahr übers Knie gebrochen werden sollte, damit Schmusesänger Ed Sheeran die Gefühlswelt seiner Fans in Wallung bringen sollte, wird jetzt nachgeholt. Auch mit ganz viel Gefühl. Denn D.Live, die Veranstaltungstochter der Stadt, hat die Idee nicht aufgegeben, eine Eventfläche für 80 000 Besucher auf dem Messeparkplatz 1 zu schaffen.

Als Hauruck-Verfahren war die Genehmigung des Konzerts am Widerstand von Bürgern aus dem Norden und Umweltschützern gescheitert. Nun hat das Planungsamt in der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum und andere) das neue Konzept präsentiert. Das soll zusammen mit den Bürgern umgesetzt werden. Frühestens in zwei Jahren kann dort das erste Konzert stattfinden.

Die Vorstadtpolitiker aus dem Kaiserswerther Rathaus und die Grünen hatten mit ihrem energischen Widerstand verhindert, dass die Eventfläche im Eiltempo durchgeboxt wurde. Darum kam Markus Stranzenbach vom Planungsamt nun zuerst in den Norden, um das neue Konzept zu präsentieren. Im März wurden bei einem Bürgerforum mit Ausstellung und Arbeitsgruppen Ideen gesammelt. Aber auch Bedenken von Anwohnern sollen berücksichtigt werden.

So viele Bäume wie möglich sollen erhalten bleiben

Zur Diskussion gestellt werden sollen zwei Veranstaltungskonzepte. Für mehrtägige Festivals mit bis zu 80 000 Besuchern sollen auf einer Fläche von 460 mal 400 Metern fünf Bühnen aufgebaut werden. Vorgesehen sind eine Hauptbühne im nördliche Bereich, eine größere und drei kleinere Bühnen. Maximal zwei Vip-Zelte oder Tribünen sind am nördlichen Rand des Geländes geplant.

 Der Parkplatz P1 für Messebesucher und geplanter Ort des Ed Sheeran Konzertes, das dann nach Gelsenkirchen verlegt wurde.

Der Parkplatz P1 für Messebesucher und geplanter Ort des Ed Sheeran Konzertes, das dann nach Gelsenkirchen verlegt wurde.

Foto: dpa/Marc Niedzolka

Die Variante ist eine abgespeckte Version auf einer Fläche von 350 mal 350 Metern. Hier haben die Planer eine Haupt- und eine Zweitbühne vorgesehen. Der gesamte südliche Bereich des Parkplatzes soll frei bleiben.

In dem Bebauungsplanentwurf sollen die Bedenken aus dem Bürgerforum berücksichtigt wurden. Vor allem bei der Lärmbelastung und dem zu erwartenden Verkehr sollen verträgliche Lösungen gefunden werden.

 So sieht der Plan für das Festivalgelände aus.

So sieht der Plan für das Festivalgelände aus.

Foto: Grafik WZ, Foto: dpa/kxlm.de

Ganz oben auf der Wunschliste stand auch der Erhalt von möglichst vielen Bäumen. Die Bezirksvertretung möchte sogar, dass 60 Bäume, die im vergangenen Jahr bereits umgepflanzt wurden, obwohl das Konzert noch gar nicht genehmigt war, an ihre alten Plätze zurückkehren. „Der gesamte Baumbestand soll auf seine Qualität geprüft werden“, so der Stadtplaner.

Dass Ed Sheeran letztendlich in Gelsenkirchen aufgetreten ist, lag zum großen Teil auch an Sicherheitsbedenken. Die sollen mit dem Bebauungsplan ausgeräumt werden. Unter anderem wird eine Räumung des Geländes im Ernstfall an allen Seiten über die angrenzenden Parkflächen möglich sein.

Wie Stranzenbach erklärte, wird der Entwurf für den Bebauungsplan frühestens im Herbst vorgelegt. Danach soll es eine Bürgeranhörung geben. Das hat allerdings zur Folge, dass in diesem Jahr noch keine Veranstaltung auf der Eventfläche stattfinden wird. Und voraussichtlich auch nicht 2020. Langfristig plant D.Live auf dem Gelände vier bis sechs Veranstaltungen im Jahr.

Die Bezirksvertretung gab nach dem Vortrag ihren Widerstand auf und stimmte zu, dass die Planung weiter verfolgt werden kann. Zumindest bis zu der Bürgerversammlung. Bedenken gab es allerdings bei der Beteiligung von D.Live. Die Veranstaltungs-Gesellschaft bezahlt die erforderlichen Gutachten für den Bebauungsplan selbst. Das sehen vor allem die CDU-Mitglieder kritisch, weil sie Gefälligkeits-Expertisen befürchten.

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