Kriminalität in Düsseldorf Das Childhood-Haus ist eröffnet

Bilk. · Die Einrichtung auf dem Gelände der Uniklinik soll zum Wohl von Kindern eine Zusammenarbeit von Medizinern, Psychologen, Polizei und Justiz ermöglichen. Königin Silvia von Schweden wollte zum Start der Einrichtung nach Düsseldorf reisen, grüßte nun aber nur virtuell.

 Schwedens Königin Silvia schickte eine Videobotschaft.

Schwedens Königin Silvia schickte eine Videobotschaft.

Foto: dpa/Rainer Jensen

(nic) Mit dem so genannten Childhood-Haus (Kindheitshaus) an der Uniklinik ist am Montag eine neue Einrichtung eröffnet worden, die minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs und körperlicher Gewalt unterstützen soll. Ein Schwerpunkt liegt auf einem kindgerechten Umgang mit den Kindern in juristischen Verfahren, so dass sie ihre Aussagen in einem geschütztem Umfeld machen können.

Eröffnet werden sollte das Haus unter anderem von der schwedischen Königin Silvia, die wegen der Pandemie nun zwar zu Hause blieb, aber eine Videobotschaft sandte – und darin einen baldigen Besuch in Düsseldorf ankündigte.

Die Einrichtung stelle einen „Leuchtturm im Kinderschutz“ dar, sagte die Königin, die 1999 die World Childhood Foundation gegründet hatte. Diese ist Initiatorin der neuen Einrichtung, die sich in der Trägerschaft der Uniklinik befindet. Die Königin hat einst ihr Abitur am Düsseldorfer Luisen-Gymnasium gemacht und erinnerte sich in dem Video an das unterstützende und stärkende Umfeld, in dem sie aufgewachsen sei: „Das ist ein Privileg. Im Laufe meines Lebens habe ich viele Kinder und Jugendliche getroffen, die Missbrauch und Gewalt erlebt haben und besonderen Schutzes bedurften.“ Königin Silvia betonte, sie werde das Childhood-Haus so bald wie möglich auch selbst in Augenschein nehmen.

Das Düsseldorfer Haus ist das vierte seiner Art in Deutschland (nach Leipzig, Heidelberg und Berlin) und der erste Standort in Nordrhein-Westfalen. Mediziner, Psychologen, Jugendamt, Polizei und Justiz arbeiten dort zusammen. Kinder und Jugendliche können in geschützten Räumen statt einem einschüchternden Gerichtssaal befragt werden. Die Aussagen werden in andere Räume übertragen, so dass andere Verfahrensbeteiligte zuhören können. „Kinder vor körperlicher und sexualisierter Gewalt zu schützen, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft“, sagt der Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf, Werner Richter. Mit der Uniklinik sei ein idealer Standort für die Einrichtung gefunden worden.

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