Person angeschossen Frisör in Dortmunder Salon angeschossen - Rocker-Hintergrund?

Dortmund · Ein Mann wird in einem Dortmunder Frisörsalon angeschossen. Für die Ermittler ist das Opfer kein Unbekannter: Der Mann ist Frisör und soll Mitglied der Rockergruppe „Bandidos“ sein. Er ist gerade erst zu vier Jahren Haft verurteilt worden, kam aber auf freien Fuß.

 Symbolbild

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Foto: picture alliance / Carsten Rehde/Carsten Rehder

Eine gute Woche ist es her, da feierte ein neuer Frisör nachträglich seinen Einstand bei einem Salon an der Hansastraße in der Dortmunder Innenstadt. Fotos bei Facebook zeigen den Mann - der an dem Tag auch seinen 38. Geburtstag feierte - mit Kollegen und Kuchen. Am Donnerstag andere Szenen an dem Laden: Schwer bewaffnete Polizisten bewachen einen Tatort, an dem Minuten vorher einem Mann ins Bein geschossen wurde. Das Opfer war der neue Frisör.

Für die Polizei kein Unbekannter - denn der Mann wurde im letzten Jahr selbst festgenommen. In einer offiziellen Mitteilung vom Nachmittag hieß es dazu: „Den ersten Erkenntnissen nach ist nicht auszuschließen, dass Hintergrund der Tat eine körperliche Auseinandersetzung im September 2018 ist, bei der ein 32-jähriger Mann durch Messerstiche schwer verletzt worden war.“

Besagte Tat spielte sich rund 100 Meter vom jetzigen Tatort ab. Damals hatte das jetzige Opfer laut Ermittlungen mit einem Komplizen das Mitglied eines libanesischen Clans niedergestochen. Laut einem Gerichtssprecher ist der Mann erst vor wenigen Wochen wegen der besagten Attacke zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig, der Haftbefehl wurde außer Vollzug gesetzt.

Auf der Facebook-Seite des Opfers sammeln sich die Genesungswünsche für den Frisör: „Gute Besserung mein Freund, auch das wirst du überstehen“, schreibt da einer. Eine Frau: „Oh nein, hoffe du lebst.“

Lebensgefahr bestand laut Polizei tatsächlich nicht. Der Mann wurde nach der Attacke in ein Krankenhaus gebracht, er soll nach Angaben der „BILD“-Zeitung ins Bein geschossen worden sein. Polizisten bewachten nach Beobachtungen eines dpa-Fotografen mit einem Großaufgebot auch den Klinikeingang. Der Täter war am Nachmittag nach Polizeiangaben weiter auf der Flucht. Die Ermittler hatten ihn zunächst unter anderem mit einem Spürhund gesucht. „Die Fahndungsmaßnahmen der Dortmunder Polizei nach dem flüchtigen Täter dauern weiterhin an“, meldete die Behörde am Donnerstagnachmittag. Gegen 16.30 Uhr meldete die Polizei auf Twitter, dass alle Absperrungen am Tatort aufgehoben seien.

(dpa)
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