Die SPD hat ihre Landtagskandidaten gekürt – Andreas Bialas und Josef Neumann wieder gewählt Dilek Engin ist die Neue im Trio

Die Wuppertaler SPD wird mit Andreas Bialas (53), Dilek Engin (39) und Josef Neumann (61) in den Wahlkampf für die Landtagswahl am 15. Mai 2022 ziehen. Andreas Bialas und Josef Neumann treten jeweils zum vierten Mal an, Dilek Engin ist das erste Mal Landtagskandidatin.

 Sie treten für die SPD im Landtagswahlkampf an (v.l.): Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann.

Sie treten für die SPD im Landtagswahlkampf an (v.l.): Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann.

Foto: Katharina Rüth

Alle drei haben sich gegen Gegenkandidaten durchgesetzt.

Auf einem außerordentlichen Parteitag am Samstag in der Gesamtschule Langerfeld hatte die SPD Wuppertal zuerst gemeinsam über alle Kandidaten abgestimmt. Diese Wahl war aber nur eine Empfehlung, denn entscheiden durften jeweils Delegierte für die Wahlkreise. SPD-Chef Servet Köksal konnte später berichten, dass die in Wuppertal unterlegenden Kandidaten wie verabredet nicht mehr antraten und Bialas, Engin und Neumann jeweils mit großer Mehrheit gewählt wurden. Im Wahlkreis Wuppertal III/Solingen II hatten zuvor die Solinger einstimmig für Neumann votiert.

Auch in Wuppertal erhielt Neumann die meisten Stimmen: Mit 102 von 114 abgegebenen Stimmen ließ er seine Mitbewerber Andreas Bergert (11 Stimmen) und Harald Engel (1 Stimme) weit hinter sich. Bergert und Engel hatten in ihrer Bewerbungsrede für mehr Einsatz für die Wirtschaft plädiert.

Neumann kritisierte in seiner leidenschaftlichen Rede die NRW-Regierung dafür, bei steigenden Infektionszahlen die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben zu haben: „Das ist falsch.“ Er warnte vor Plänen der Landesregierung, nach denen jede vierte Klinik in NRW bedroht sei. „Josef Neumann kämpft für jede Klinik“, versprach er. Ihm sei wichtig, Quartiere lebenswert zu erhalten, wenn die Bewohner älter werden: „In den Quartieren entscheidet sich, ob die Würde des Menschen etwas gilt.“ Er will sich weiter für eine Alternative für Hartz IV einsetzen, freut sich über entsprechende Pläne für die Ampelkoalition. Er forderte mehr Einsatz für Inklusion und eine faire Zusammenarbeit mit armen Ländern.

Andreas Bialas gewann auf dem Parteitag mit 76 von 112 abgegebenen Stimmen die Kandidatur für den Wahlkreis Wuppertal I (Wuppertaler Osten). Damit folgt er Dietmar Bell, der aus privaten Gründen nicht mehr antrat. Bialas, bislang für Wuppertal II (Mitte) im Landtag, wechselte den Wahlkreis, weil er unter anderem Bezirksbürgermeister für Langerfeld-Beyenburg ist. Sein Gegenkandidat Jakob Steffen (34 Stimmen), Ortsvereinsvorsitzender in Katernberg, hatte Ungerechtigkeiten etwa im Bildungswesen kritisiert, Einsatz gegen Arbeitslosigkeit und für eine Entschuldung der Städte versprochen.

Bialas erinnerte an die Tradition der Sozialdemokraten, sich für die einzusetzen, die Unterstützung brauchen: „Das ist unsere Erfolgsgeschichte.“ Dafür müsse eine Kommune Geld in die Hand nehmen, dafür brauche es einen Altschuldenfonds, mehr Investitionen und einen neuen Stärkungspakt. Wuppertal brauche mehr Gewerbeansiedlungen für mehr Arbeitsplätze. Die Arbeit im Untersuchungsausschuss zum Missbrauch in Lügde will er fortsetzen: „Das ist die wichtigste Arbeit meines Lebens.“ Und er will sich weiter für Kultur für alle einsetzen.

Für den Wahlkreis Wuppertal Mitte bewarben sich die beiden Stadtverordneten Dilek Engin und Sabine Schmidt. Engin erhielt mit 68 die Mehrheit der 113 abgegebenen Stimmen, Sabine Schmidt 43. Sie hatte sich für eine veränderte Mobilität sowie Umwelt- und Verbraucherschutz stark gemacht.

Dilek Engin, Lehrerin an der Gesamtschule Else Lasker-Schüler und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat, nannte als ihre Themen „Familie, Arbeit und finanzielle Zukunft der Stadt“. Ihr wichtigstes Thema ist Bildung, die Zugang verschaffe zu beruflichem Erfolg und gesellschaftlicher Teilhabe. Sie forderte Lehrmittelfreiheit und die Abschaffung der Kitagebühren. Sie trat für bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein und erklärte: „Integration und Inklusion sind Menschenrechte.“

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