Neue NRW-Schutzverordnung Corona-Zahlen in Wuppertal sinken - aber Krisenstabsleiter gibt keine Entwarnung

Wuppertal · Der Inzidenzwert in Wuppertal geht nur langsam zurück, neue Regelungen des Landes sollen die Zahlen weiter senken. Stadtdirektor Johannes Slawig informiert über die aktuelle Lage - und die neue Verordnung.

 Ab Montag muss in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Arzt und zum Einkaufen eine OP-Maske (l.) oder eine FFP2-Maske (r.) getragen werden.

Ab Montag muss in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Arzt und zum Einkaufen eine OP-Maske (l.) oder eine FFP2-Maske (r.) getragen werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ab Montag gelten auch in Wuppertal die Regelungen der neuen Coronaschutz-Verordnung des Landes. „Darüber hinaus wird es diesmal keine speziellen Regelungen der Stadt geben. Denn mit einem wenn auch langsam sinkenden Inzidenzwert von unter 200 wird es schwieriger, Sondergenehmigungen durchzusetzen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig.

Zuvor hatte Wuppertal etwa eine Regelung zu Kontaktbeschränkungen im privaten Raum. Slawig wünscht sich, dass das Land auch Regelungen für den privaten Bereich stelle und in der Verordnung eine Änderung vornehme – denn die meisten Kontakte entstehen im privaten Bereich, und eine Kontaktnachverfolgung sei so erschwert.

Wer mit den zahlreichen Änderungen den Durchblick verloren hat, ist nicht allein. Passanten in der Elberfelder Innenstadt schildern, wie sie die neuen Regelungen verstehen. „In Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen FFP2-Masken getragen werden“, meinen Hans und Karin Seif.

„In öffentlichen Räumen soll möglichst nicht gegessen und geraucht werden“, ergänzt Barbara Staffel, die gerade von einem Arzttermin kommt und auf dem Heimweg ein paar Einkäufe erledigen möchte. Sie selbst habe immer ein Desinfektionsmittel in der Tasche.

„Ich blicke nur zu Dreivierteln durch, was die Anordnungen sind“, meint Arne Meier, der ein verpacktes To-Go-Gericht in der Hand hält. „Ab Montag soll man auch ins Homeoffice, wenn möglich. Und ich würde sagen, man darf nicht auf der Straße essen.“ Er korrigiert sich, vielleicht blicke er doch nur zur Hälfte durch.

Friedrich und Christel Kapelle meinen aber, dass man sich darüber informieren könne. Sparkassenmitarbeiterin Alexandra Mosblech stimmt dem zu, wer Interesse und einen Zugang zum Internet habe, könne über die Maßnahmen informiert sein. Sie werde sich noch einmal genau anschauen, welche Masken ab Montag zum Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden müssen. Zum Eigenschutz setzt sie aber auf FFP2-Masken.

Für das wichtigste auf den ersten Blick, hat sich die WZ die Coronaschutz-Verordnung NRW gemeinsam mit Johannes Slawig angeschaut und einige Fragen beantwortet.

Welche Maske muss ich ab Montag im ÖPNV sowie zum Einkaufen tragen? Ab Montag sind Stoffmasken und selbstgenähte Masken im ÖPNV und zum Einkaufen nicht mehr gestattet. Stattdessen sollen medizinische Masken getragen werden – dies können sowohl FFP2-, KN95- als auch herkömmliche OP-Masken seien.

Darf ich in der Innenstadt essen und eine Zigarette rauchen? Es gilt weiterhin die Regelung, dass das Rauchen in Zonen, in denen Maskenpflicht herrscht, nicht gestattet ist. Die Maske darf nicht zum Rauchen abgenommen werden. So dürfe man nur außerhalb der Fußgängerzonen und dem Bereich Wall in Elberfeld rauchen. Essen darf man grundsätzlich schon. Dabei soll aber darauf geachtet werden, dies am Rand zu tun und genügend Abstand zu anderen Menschen zu halten.

Mit wie vielen Leuten darf ich mich treffen? Menschen aus einem Haushalt dürfen sich mit einer weiteren Person aus einem anderen Haushalt treffen und gegeben falls einem Kind aus demselben Haushalt – wenn dieses betreut werden muss. Im Privaten, appelliert Johannes Slawig, solle man seine Kontakte weiterhin soweit wie möglich einschränken. Man müsse nicht das ausschöpfen, was erlaubt ist. „Jeder sollte sich überlegen, wie man selber zur Eindämmung der Pandemie beitragen kann“, sagt Slawig.

Die Zahlen sinken, die Impfungen haben angefangen – wann können wir aufatmen? Auch wenn die Zahlen langsam sinken, sei dies noch längst kein Anlass zur Erleichterung. „Wir müssen einen langen Atem haben, mindestens bis zur Impfung eines großen Teils der Bevölkerung“, meint Slawig. Das sehe er perspektivisch im Sommer. „Bis dahin müssen wir mit Einschränkungen rechnen.“ Die Einschränkungen hätten dafür gesorgt, dass viele Anlässe für Kontakte weggefallen sind. Nur ohne große Ansammlungen konnten die Zahlen überhaupt sinken. Aber es sei immer noch eine sehr fragile Situation. Slawig hofft, dass die Infektionszahlen bald schneller sinken.

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