Arbeitsmarkt : Corona-Krise in Wuppertal: Die Verkehrsbranche leidet besonders
Wuppertal In Wuppertal nimmt die Arbeitslosigkeit schneller zu als in den Nachbarstädten. Die Entwicklung bereitet auch Wuppertals Oberbürgermeister Sorgen.
19 545 Personen sind in Wuppertal von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 786 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg von 10,2 auf 10,7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit in Remscheid hat sich dagegen von Mai auf Juni geringfügig um 21 auf 4 965 Personen verringert. Und auch in Solingen ist die Entwicklung mit einem Anstieg von 221 Arbeitslosen im Vergleich zur Entwicklung in Wuppertal relativ moderat angestiegen.
Die Entwicklung bereitet Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke Sorgen, denn er befürchtet, dass sich die Folgen der Coronakrise erst im Herbst voll auf die Arbeitsplätze durchschlagen könnten. Rund 95 000 Arbeitnehmer im Bergischen Land sind in Kurzarbeit. Das Instrument der Kurzarbeit hat offenbar vor allem in Remscheid einen höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit im industriellen Bereich verhindern helfen. In Remscheid liegt der Anteil der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe mit 38,3 Prozent (Quelle IHK) allerdings auch etwa doppelt so hoch wie in Wuppertal mit 19,8 Prozent. Zudem ist die Wuppertaler Industrie noch stärker als die in Remscheid oder Solingen vom Export abhängig. Die Exportquote von Januar bis April lag in Wuppertal bei 59,4 Prozent und damit auch weit über dem Durchschnitt in NRW.
Wuppertaler müssen
den lokalen Einzelhandel stärken
„Aus dem aktuellen Arbeitsmarktreport geht hervor, dass die Berufsfelder Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit den mit Abstand stärksten absoluten Zuwachs an Arbeitslosen verzeichnen. Dies ist ein wichtiger Grund für die schlechte Performance von Wuppertal“, sagt Thomas Wängler, Geschäftsführer der Bergischen Industrie- und Handelskammer. Das Verkehrsgewerbe habe eine deutlich größere Bedeutung für die Wirtschaft als in Solingen und Remscheid, so Thomas Wängler.