Banken-Netzwerk Die Sparkasse schließt vier Filialen in Krefeld und 19 insgesamt

Krefeld · Betroffen sind die Standorte Kempener Feld, Stahldorf, Marktstraße und Forstwald.

 Die Sparkasse an der Marktstraße (Ecke Roßstraße).

Die Sparkasse an der Marktstraße (Ecke Roßstraße).

Foto: Dirk Jochmann/Dirk Jochmann (DJ)

Die von der Sparkasse Krefeld angekündigten Schließungen treffen die Region stärker als die Stadt. In Krefeld sind es vier Standorte, an denen es ab Frühjahr 2020 keine Sparkassen-Geschäftsstelle mehr geben wird: Kempener Feld, Stahldorf, Marktstraße und Forstwald. Das teilte die Vorsitzende des Vorstands, Dr. Birgit Roos, am Donnerstag mit. In der Region Viersen-Ost sind Neersen, Tönisberg und Kempen-Hagelkreuz betroffen. Die übrigen zwölf Schließungen wird es in Viersen-West und in der Region Geldern geben.

Roos begründete den Schritt mit einem deutlich veränderten Markt. So seien im vergangenen Jahr sieben Millionen Transaktionen über das Online-Banking abgewickelt worden, während die Zahl der Beleg-Überweisungen unter eine Million rutschte. Die Sparkasse wolle deshalb an weniger Standorten mehr und bessere Beratung anbieten sowie die Möglichkeiten im Internet ausbauen.

Warum werden die vier Krefelder Filialen geschlossen? Drei der vier Filialen (Kempener Feld, Stahldorf, Forstwald) gehören zu denen, in denen nur noch sehr wenige Geschäfte gemacht werden und deren Kunden vielfach schon andere Filialen nutzen. So kam Forstwald nach Unternehmensangaben auf 1,9 Abschlüsse pro Woche und Mitarbeiter, 40 Prozent der Kunden gehen schon in die Filiale in St. Tönis. Die Marktstraße wird wegen der großen zentralen Filialen am Ostwall und an der Friedrichstraße aufgegeben.

Wie sieht der Zeitplan für die Standorte aus? Kempener Feld und Forstwald werden ab dem 8. Juli nur noch halbtags (9 bis 12.30 Uhr) geöffnet sein. Alle vier genannten Standorte schließen bis zu den Osterferien 2020.

Wird es an den Standorten weiter Geldautomaten geben? Das steht noch nicht fest. Etwa die Hälfte der Immobilien gehören der Sparkasse, sie werden voraussichtlich verkauft. Sowohl dort als auch bei den Filialen, bei denen die Sparkasse Mieter ist, muss geklärt werden, ob der (künftige) Eigentümer gerne einen Automaten am oder im Gebäude hätte. Sollte dies nicht der Fall und trotzdem ein Kundenbedürfnis vorhanden sein, will das Unternehmen nach eigenem Bekunden andere Standorte, etwa in einem Supermarkt, suchen. Von den reinen Automaten-Standorten gibt die Sparkasse den in Elfrath auf.

Was bedeutet der Plan für die Mitarbeiter? Betroffen sind 80 Mitarbeiter. Sie können sich auf die Stellen bewerben, die die Sparkasse in den Bereichen schaffen will, die sie ausbaut. In der so genannten medialen Filiale steigt die Zahl der Stellen von 38 auf 64, bei den Individual-Beratern von 100 auf 130. Weitere Möglichkeiten für die Betroffenen ergeben sich durch die Fluktuation in den Filialen, die bestehen bleiben.

Was wird im Internet künftig angeboten? Die „mediale Filiale“ ist aktuell noch ein Kunden-Center, das per Telefon und E-Mail eine einfache Beratung und Service ermöglicht. Im kommenden Jahr soll daraus ein Beratungscenter werden, mit dem Kunden auch per Video-Telefonie sprechen können. Dort sind dann auch komplexere Beratung und Geschäfte möglich. Für die Geschäftskunden soll ab 2021 ein Business-Center geschaffen werden. Die „mediale Filiale“ ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr besetzt. Dort arbeiten nach Unternehmens-Angaben bei der Sparkasse ausgebildete Mitarbeiter aus der Region.

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