Der BRW zieht Bilanz aus dem Wasserwirtschaftsjahr Im Jahr 2022 hat es zu wenig geregnet

Kreis Mettmann · Der Bergisch-Rheinische Wasserverband ist längst in 2023. Sein „Wasserwirtschaftsjahr“ dauert nämlich vom 1. November bis zum 31. Oktober. Der Rückblick auf 2022 bestätigt mehrjährigen Trend.

Die Niederschlagskarte 2022 des Bergisch-Rheinischen-Wasserverbandes. Je dunkler die Flächen, desto weniger Regen fiel im Wasserwirtschaftsjahr.

Die Niederschlagskarte 2022 des Bergisch-Rheinischen-Wasserverbandes. Je dunkler die Flächen, desto weniger Regen fiel im Wasserwirtschaftsjahr.

Foto: BRW

Der Bergisch-Rheinische Wasserverband ist längst in 2023. Sein „Wasserwirtschaftsjahr“ dauert nämlich vom 1. November bis zum 31. Oktober. Der Rückblick auf 2022 bestätigt einen mehrjährigen Trend. Danach wird 2022 als ein trockenes Wasserwirtschaftsjahr in der Chronik vermerkt sein. Mit Blick auf das gesamte Verbandsgebiet mit einer Größe von 550 Quadratkilometern gab es im Durchschnitt 800 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das entspricht einem beträchtlichen Niederschlagsdefizit von rund 15 Prozent im Vergleich zum 30-jährigen Mittelwert.

Innerhalb des Verbandsgebietes vergleichen die Hydrologen des BRW dazu noch topografisch verschiedene Regionen (Norden, Osten, Mitte und Süden) miteinander. Die größten Niederschlagsdefizite von über 200 Litern pro Quadratmeter betreffen dabei insbesondere den Süden mit den Aufzeichnungsstationen in den Städten Langenfeld und Monheim sowie den Norden mit den Städten Ratingen, Heiligenhaus und Velbert. In der Mitte des Verbandsgebietes und somit für die Region rund um Mettmann, Erkrath, und Haan fällt die Bilanz etwas weniger negativ aus, während sie sich im östlichen Bereich im Bereich Wülfrath, Wuppertal und Solingen sogar relativ ausgeglichen darstellt.

Insgesamt weisen allerdings nur wenige Monate eine „positive“ Bilanz, also eine höhere Niederschlagssumme als im Mittel, auf. Dies trifft vor allem auf die Monate Februar, September und April zu. Die übrigen neun Monate zeichnen sich durch unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen an den 32 Messstationen des BRW aus. Und selbst der sehr verregnete September konnte das Niederschlagsdefizit nicht mehr ausgleichen, was sich auch in einem Jahresabflussdefizit an den 43 Pegeln des BRW zeigt. Auf Grund der relativ wenigen Gewitter- und Starkniederschlagsereignisse kam es auch kaum zu Hochwasser(-gefahr).

Das Wasserwirtschaftsjahr 2022 verfestigt daher den Trend der Niederschlagsabnahme, welcher in den letzten Jahren zunehmend beobachtet werden kann. Eine Ausnahme bildet dabei das Jahr 2021, welches allein durch das Extremwetterereignis „Bernd“ kein Niederschlagsdefizit zu verzeichnen hatte.

Auch wenn es in 2022 keine so extremen Niederschläge wie im Vorjahr gab, bleibt auch das Wasserwirtschaftsjahr 2022 nicht ohne Extreme. Ein viel zu trockener Sommer mit einem nahezu niederschlagsfreien August zeigt hier deutliche Wirkung; viele der 950 Kilometer Fließgewässer des BRW hatten im Sommer sehr niedrige Wasserstände, einige Gewässer fielen sogar ganz trocken. Das Wasserwirtschaftsjahr 2022 des Bergisch-Rheinischen Wasserbands war zudem eines der wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn.

Für jeden, der sich über die aktuelle Entwicklung von Wasserständen und Regenmengen informieren möchte, bietet der BRW ein Online-Tool auf seiner Homepage an, wo die Pegeldaten und Regenschreiberdaten jederzeit eingesehen werden können:

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