Die vier Bürgermeisterkandidaten wenden sich mit Gastbeiträgen in der WZ direkt an die Leser „Die Chancen der Digitalisierung nutzen“

Wülfrath · Gastbeitrag von Stephan Mrstik, Bürgermeisterkandidat der Bündnisgrünen

 Stephan Mrstik möchte mehr direkte Demokratie wagen und eine Bürgerversammlung einführen.

Stephan Mrstik möchte mehr direkte Demokratie wagen und eine Bürgerversammlung einführen.

Foto: Mrstik

. Die Politik und der zukünftige Bürgermeister stehen vor großen Aufgaben. Wir Grünen beantworten diese mit dem Programm „nachhaltig. innovativ. digital.“

So ist Klimaschutz auch eine kommunale Aufgabe. Fridays for Future hat die Politik geweckt. Mit diesem Rückenwind haben wir Grüne die Wülfrather Klimaziele durchgesetzt. Ich möchte die Wülfratherinnen und Wülfrather dafür begeistern. Ein Klimaschutzfonds soll in Wülfrath Klimaschutzmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürgern fördern.

Ich werde jetzt und später keiner Bebauung Düssel-West zustimmen. Jetzt geht es zunächst darum, dass im Rathaus keine Vorbereitung einer zukünftigen Bebauung erfolgt.

Eine gute Bus- und Bahnanbindung ist Basis guter Lebensqualität. Sie verbindet das, was wir an Wülfrath lieben, mit dem umfangreichen Angebot der Region. Wir brauchen nicht alles vor Ort, aber wir sollten schnell und günstig in die Nachbarstädte kommen. Dabei wird auch das Fahrrad Teil der Alltagsmobilität. Ich werde für gute Radwege und sichere Abstellmöglichkeiten gerade an der S-Bahnstation sorgen. Zusätzlich bauen wir die Ladesäulen für E-Autos aus.

Wülfrath hat lange keine Wirtschaftspolitik betrieben. Unser Vermögen ist auch durch Einbrüche der Gewerbesteuer von 2006 bis 2019 um 45 Millionen Euro geschrumpft. Die Zeit der guten alten Kalksteinwerke ist leider vorbei. Nun baut Lhoist als belgischer Großkonzern den Kalk hier ab. Dieser hat andere Möglichkeiten, Gewerbesteuer zu reduzieren, als ein lokales Unternehmen. Dabei ist Kalk in absehbarer Zeit auch endlich. Wir brauchen jetzt den Start des Strukturwandels.

Dabei bringe ich Wirtschaftskompetenz ein. Sprechen wir über Start-Ups, dann vor allem von jungen kreativen Wülfratherinnen und Wülfrathern. Gründen sie ein Unternehmen, soll hier der ideale Standort sein. Ich möchte Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen noch enger vernetzen. Erfahrene Unternehmer können sich als Mentoren für junge Gründer einbringen und gleichzeitig vom Netzwerk Studierender an Universitäten profitieren. Ähnliches gilt für das Handwerk. Ich möchte Wülfrath zum Leuchtturm für junge Unternehmer der Umgebung machen.

Ich werde Euch Bürgerinnen und Bürgern zuhören. Wir wagen mehr direkte Demokratie und führen eine jährliche Bürgerversammlung durch, um gemeinsam unsere Zukunft weiterzuentwickeln. Wir Grünen wollten im Frühjahr eine Befragung zur Abwanderung der vielen Schülerinnen und Schüler in die Nachbarstädte durchführen. Schade, das wurde vom Stadtrat abgelehnt. Mit den Ergebnissen hätten wir Verbesserungen angestoßen. Mir liegen aufgrund meines eigenen Bildungswegs von der Hauptschule bis zu zwei Hochschulabschlüssen besonders gute Schulen und gerechte Bildungschancen für alle am Herzen, die noch immer zu stark von der sozialen Herkunft abhängig sind.

Ich werde das Frauennetzwerk 
aktiv unterstützen

Lasst uns die Chancen der Digitalisierung nutzen. Wir haben Aufholbedarf, gerade in den Schulen. Die Basisausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Tablets und Laptop darf nicht weiter vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Auch bei digitalen Service-Angeboten der Stadtverwaltung brauchen wir mehr Tempo. Wir Grünen haben in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich Impulse gesetzt. Mit meiner beruflichen Erfahrung in diesem Bereich wird das zur Chefsache im Rathaus.

Ich werde das Frauennetzwerk aktiv unterstützen und mich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einsetzen. Mit den Jugendlichen werden wir gemeinsam Ideen für mehr Freizeitangebote entwickeln. Hier stelle ich mir zum Beispiel eine Jugend-Disco Im WIR-Haus vor.

Diese Ziele können wir nur im Team gemeinsam erreichen. Ich freue mich auf diese Aufgabe.

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