Nachruf Johannes Dinnebier: Das Licht war sein Leben

Vohwinkel. · Der Wuppertaler Johannes Dinnebier machte sich als Planer der Beleuchtung der Flughäfen Istanbul und Moskau sowie weiterer großer Projekte einen Namen. Er verstarb im Alter von 93 Jahren.

 Der bekannte Wuppertaler Lichtplaner Johannes Dinnebier verstarb im Alter von 93 Jahren.

Der bekannte Wuppertaler Lichtplaner Johannes Dinnebier verstarb im Alter von 93 Jahren.

Foto: Licht im Raum

Er galt als Pionier der Lichtplanung und setzte in diesem Bereich unzählige Projekte um. Johannes Dinnebier war mit seinen Ideen im In- und Ausland erfolgreich und gleichzeitig in seiner Bergischen Wahlheimat fest verwurzelt. Kurz vor seinem 94. Geburtstag ist der bekannte Wuppertaler am 17. Januar verstorben.

Im Stadtgebiet sorgte unter anderem seine Aktion „Lampenfieber“ am Schwebebahngerüst für Aufsehen. Dabei folgte bis 2019 eine Lichtwelle den Zügen auf ihrer Fahrt durch das Tal. Auch die Beleuchtung der Stadthalle, der Erlöserkirche und der Immanuelskirche sowie die Ausleuchtung des Von der Heydt-Museums gehen auf ihn zurück. Große Verdienste erwarb sich Johannes Dinnebier beim Erhalt historischer Bauwerke. Ein prominentes Beispiel ist dabei die Rettung von Schloss Lüntenbeck. Die ehemals verfallene Ruine mauserte sich durch eine aufwendige Sanierung zu einem architektonischen Schmuckstück und war fast 50 Jahre Sitz der Firma Dinnebier Licht. Hier ging der findige Gründer mit seinen Ideen in Serie und baute eine eigene Manufaktur auf.

Johannes Dinnebier war Experte auf seinem Gebiet und kooperierte mit namhaften Architekten. Seine Arbeit war auch im Ausland geschätzt. Er konzipierte Großprojekte wie die Beleuchtung der Flughäfen Istanbul und Moskau sowie des Regierungsviertels in Riad. Auf der Weltausstellung in Montreal war Dinnebier mit einer Lichtsäule vertreten.

Daneben engagierte er sich in der antiautoritären Bildungsbewegung mit der Gründung einer Vorschule. Der Bund Deutscher Architekten berief ihn als Mitglied. „Er wurde durch einen ungeheuren Lebenswillen geprägt, der in den Nöten seiner Kindheit im heutigen Tschechien und Kriegserlebnissen wie der Bombardierung von Dresden entstanden ist“, sagt Tochter Antonia Dinnebier. Als Heimatvertriebener war ihr Vater nach dem Krieg nach Kassel gekommen und musste sich neu erfinden. Nach Stationen als Schuhhersteller, Barkeeper, Skilehrer und Obsthändler kam er zufällig in Berührung mit dem Lampenbau. In Düsseldorf gründete Johannes Dinnebier ein Lampengeschäft. ebi

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