Auch im Corona-Jahr finden diesen Sommer acht Konzerte in der Evangelischen Kirche Leichlingen statt Trotz Corona: Der Leichlinger Orgelsommer kommt

LEICHLINGEN · Auch im Corona-Jahr finden acht Konzerte in der Evangelischen Kirche statt – verkürzt und unter Auflagen.

 Carsten Ehret und die anderen Musiker feilen derzeit noch an der Programmfolge für die Konzertabende, denn die dürfen jeweils nicht länger als eine Stunde sein.

Carsten Ehret und die anderen Musiker feilen derzeit noch an der Programmfolge für die Konzertabende, denn die dürfen jeweils nicht länger als eine Stunde sein.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nach so vielen Konzertabsagen und ausgefallenen Kulturveranstaltungen hat Kantor Carsten Ehret eine gute Nachricht für Musikliebhaber: Der Leichlinger Orgelsommer 2020 findet statt. Mit Beschränkungen wie Platzreduzierung, Mundschutz, geöffneten Fenster und Absperrung der Emporen zwar, aber Zuhörer können immerhin wieder acht Mal Orgelmusik live ­erleben.

„Auch wir Musiker sind natürlich sehr froh darüber“, versichert Ehret, der selbst wieder an zwei Terminen spielen wird. Für den 3. Juli hat er sich ein romantisches Programm vorgenommen, in dem er Musik von Mendelssohn und Schumann der des schwedischen Komposition Oskar Lindberg gegenüberstellt. Außerdem verspricht er ein besonderes Hörerlebnis: eine Komposition für Orgel und Elektronik (vom Zuspielband) des Engländers Jonathan Harvey. An seinem Abschluss-Orgelabend am 14. August kombiniert Ehret Alte Musik, unter anderem von Jan Pieterszoon Sweelinck, mit Werken des 20. Jahrhunderts. Noch müsse er sich für die Programmfolge entscheiden, sagt der Leichlinger Kantor, der wie seine Kollegen die Stücke noch nicht auf dem Flyer veröffentlicht hat. Grund sind auch hier die Corona-Beschränkungen, denn die Konzertdauer soll weniger als eine Stunde betragen, und es wird auch nicht wie sonst den anschließenden Umtrunk ­geben.

Wenn auch der Orgelsommer 2020 frühzeitig geplant wurde, so stand doch bis zur Drucklegung des Flyers noch nicht fest, ob der Kollege aus Mailand einreisen darf. Inzwischen sieht es gut aus, so dass Paolo Oreni wohl am 17. Juli auf der Leichlinger Schuke-Orgel spielen wird. Was, das bleibt noch eine Überraschung. Auf eine thematische Vorgabe hat Carsten Ehret in diesem Orgelsommer verzichtet. Aber Louis Vierne steht mit Sicherheit auf mehreren Programmen, weil in diesem Jahr der 150. Geburtstag des französischen Orgelromantikers gefeiert wird.

Der Altenberger Organist Andreas Meisner, der am 26. Juni den Orgelzyklus eröffnet, gedenkt jedenfalls in seiner abwechslungsreichen Auswahl der beiden Jubiläumskomponisten Beethoven und Vierne. Zwei weitere Solisten aus Nachbargemeinden werden in diesem Sommer in Leichlingen auftreten: Am 24. Juli spielt der Solinger Ralf Eumann ein Programm ganz in der Tradition Bachs mit einem französischen Finale. Eine Woche später will Berthold Seitzer, Organist der Leverkusener Christuskirche, sein Publikum auf eine musikalische Reise durch neun europäische Länder mitnehmen. Jannik Schroder, der kürzlich seine Stelle in Düsseldorf-Oberkassel antrat, ist sehr junger, aber hochdekorierter ­Wettbewerbsteilnehmer.

Für sein Gastspiel am 10. Juli hat er zwei Meilensteine der Orgelliteratur ausgewählt: die filigrane Polyphonie Bachs und die kraftvolle Symphonik von Louis Vierne. Eine Triobesetzung ist am 7. August mit barocker und romantischer Musik zu hören. Ausführende: Klaus Peter Riemer (Flöte), Monika Rydz (Sopran) und Yoerang Kim-Bachmann (Orgel).

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