Der Azubi als Baustelle

Das Handwerk hat seit Jahren Nachwuchssorgen. Junge Leute lassen sich immer schwerer für Arbeit begeistern, bei der man sich auch mal die Hände schmutzig machen muss. Die Corona-Pandemie hat die Kluft zwischen den suchenden Betrieben und den Schülern noch vergrößert.

 Wuppertal

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Foto: WZ/Ritter, Andreas

Die bisherige Erkenntnis: Man muss die Jugendlichen aktiv begeistern. Doch vielleicht muss sich in dieser schwierigen Situation nicht nur in den Köpfen der jungen Menschen etwas ändern, sondern auch bei den Handwerksbetrieben. Die Branche kann es sich eigentlich nicht mehr leisten, bei den Bewerbungen sofort auszusieben, weil auf dem Papier etwas nicht stimmt. Etwa wenn die Noten schlecht sind. Moderne Betriebe müssen es schaffen, sich so aufzustellen, dass sie inklusiver auswählen können. Wer Frauen im Jahr 2021 noch immer kategorisch ausschließt, ist in der Firmenpolitik vor einigen Jahrzehnten stehen geblieben. Auch Förderschülern und jungen Leuten aus schwierigen Verhältnissen darf man durchaus eine Chance geben. Vielleicht brauchen sie sogar eine zweite. Nur so wird die Grundlage für Erfolgsgeschichten geschaffen. Natürlich ist das Arbeit. Für kleine Betriebe ist es ohne Zweifel eine Herausforderung, sich mit dem Auszubildenden keine Arbeitsentlastung, sondern eine weitere Baustelle ins Haus zu holen. Aber nur so hat das Handwerk Zukunft.

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