Turnier in Bozen DEG setzt sich 4:2 gegen Skoda Plzen durch

Düsseldorf · Zwei Wochen vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga präsentieren sich die Düsseldorfer in ordentlicher Frühform.

DEG-Spieler Stephen Harper (l.) im Spiel gegen Skoda Plzen in Tirol.

DEG-Spieler Stephen Harper (l.) im Spiel gegen Skoda Plzen in Tirol.

Foto: RP/Birgit Haefnerr

Es ist gut eine Woche her, da freuten sie sich bei der Düsseldorfer EG besonders über ihre jungen Talente. Beim 5:2 im Testspiel über die Löwen Frankfurt beim Turnier in Dresden hatten gleich drei 20-Jährige getroffen, hinzu kam ein 23-Jähriger. Was allerdings auch nötig war, denn unter den erfahrenen Kräfte im DEG-Kader gab es zahlreiche Ausfälle. An diesem Wochenende beim dritten und letzten Vorbereitungsturnier auf die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war das wieder ganz anders. Im norditalienischen Bozen waren nicht nur diverse zuvor angeschlagene Eishockeyprofis wieder mit dabei, da nahmen die „Alten“ das Heft auch wieder in ihre Hände. Beim 4:2 im Halbfinale am Samstag gegen Skoda Plzen aus Tschechien wirkte es fast, als wollten sie allen beweisen, dass sie es immer noch können.

Das galt für alle Mannschaftsteile. In der Offensive erzielten Brendan O‘Donnell (2) und Daniel Fischbuch höchst ansehnliche Tore, die Verteidiger Bernhard Ebner und Kyle Cumiskey trafen ebenfalls selbst ober bereiteten Treffer stark vor, und im Tor zeigte sich Henrik Haukeland von seiner allerbesten Seite. Also zog die DEG ins Finale ein beim „Südtirol Summer Classics“. Das Endspiel gegen die Gastgeber HC Bozen am Sonntagabend war beim Druck dieser Ausgabe noch nicht beendet.

Trainer Roger Hansson war am Samstagabend entsprechend zufrieden. Lediglich in der Phase vom Führungstreffer durch Fischbuch (4.) bis zum Ende des ersten Drittels habe die DEG „kompliziert gespielt“, da stand sie zu lange hinten drin und fand keine Lösungen. Doch danach lief es fast wie gewünscht: „Das zweites Drittel war besser, und letzte Drittel war noch besser“, sagte der Trainer und tat danach etwas, was er gar nicht so gern macht: Er verteilte Sonderlob an Brendan O‘Donnell und Henrik Haukeland.

Bei O‘Donnell lag das an zahlreichen Offensivaktionen und gleich zwei Treffern. Beim ersten zum 2:1 (27.) drosch er die Scheibe nach starkem Zuspiel von Cumiskey per Direktabnahme ins Netz. Beim zweiten zum 3:2 (49.) zog er scharf vor das Tor, tanzte dabei mehrere Gegner aus und schob danach lässig ein. O‘Donnell sei ein „Musterbrecher“, lobte Trainer Hansson – also einer, der so viel Überraschendes in sein Spiel einbaue, dass er immer wieder Chancen kreiert, auch im Eins-gegen-Eins. Und das war vielleicht die beste Nachricht für alle, die es mit der DEG halten: Dass er all das wieder zeigt. Die Verletzung des Topstürmers der Vorsaison war anscheinend wirklich nichts Ernstes, rund zwei Wochen vor dem DEL-Start scheint er in Form zu sein.

Das kann auch über Haukeland gesagt werden. Vor allem in der Schwächephase seiner Vorderleute im ersten Drittel wuchs der 27 Jahre alte Sommerzugang über sich hinaus, machte diverse Großchancen der Tschechen zunichte. „Sehr stark, er hat uns im Spiel gehalten“, sagte Hansson und war mit der Meinung nicht allein. Nach einer ganz besonderen Großtat konnte auch der italienischer Kommentator im Internet nicht mehr an sich halten: „Bellissima parata!“ Im letzten Drittel entschärfte Haukeland dann sogar noch eine Zwei-auf-Null-Situation. Kurz später machte Ebner mit seinem Treffer zum 4:2 alles klar.

Das war dann der zweite gelungene Tag bei der letzten Reise der Saisonvorbereitung. 

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