Coronavirus Darum schränkt Krefeld die Maskenpflicht ein

Krefeld · Krefeld lockert zeitlich die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Raum zu tragen. Warum jetzt? Unsere Redaktion hat nachgefragt.

 An den Haltestellen von Bus und Bahn gilt Maskenpflicht unverändert rund um die Uhr.

An den Haltestellen von Bus und Bahn gilt Maskenpflicht unverändert rund um die Uhr.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld schränkt die Maskenpflicht ab sofort deutlich ein: Innerhalb der vier Wälle sowie in allen Fußgängerzonen der Stadt muss der Mund-Nasen-Schutz nur noch von montags bis samstags, jeweils 8 bis 20 Uhr, getragen werden. Außerhalb dieser Zeiten gilt draußen keine Maskenpflicht mehr.

Allerdings gibt es zwei Ausnahmen: An Haltestellen von Bus und Bahn gilt weiterhin rund um die Uhr Maskenpflicht. Diese Vorschrift ist keine Verfügung der Stadt, sondern Bestandteil der Corona-Schutzverordnung des Landes. Und: Am 29. November, in NRW ein verkaufsoffener Sonntag, muss von 12 bis 19 Uhr ebenfalls Maske getragen werden.

Krefeld reagiert auf zahlreiche Klagen vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf

Krefeld reagiert mit dieser Lockerung auf zahlreiche Klagen vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf. Wie Stadtdirektor Markus Schön auf Nachfrage erläuterte, gibt es vom Gericht den klaren Hinweis, die Maskenpflicht zeitlich einzuschränken.

Am Dienstag ist ein Bewohner eines Seniorenheims, Jahrgang 1923, mit Corona-Symptomen gestorben – es ist der 35. Tote in Krefeld seit Beginn der Pandemie. Aktuell verzeichnet die Stadt 56 Neuinfektionen mit dem Virus. Damit erhöht sich die Gesamtzahl positiver Tests auf 2935. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) für Krefeld mit 139 an.

Deutlich von 31 auf 41 gestiegen ist die Zahl jener Menschen, die derzeit mit Covid-19 im Krankenhaus stationär behandelt werden müssen. 16 von ihnen liegen auf der Intensivstation, zwölf müssen beatmet werden.

Kita Maria Himmelfahrt bis zum 27. November geschlossen

Stark von der Pandemie betroffen sind weiter die Kindertagesstätten und Schulen. Nachdem in der Kita Maria Himmelfahrt ein Mitglied des Erzieherteams an Corona erkrankt ist, muss die komplette Einrichtung bis 27. November schließen.

In den Kitas Fungendonk, Kinderzeit und Piux X. gibt es ebenfalls einzelne Fälle unter den Beschäftigten – hier wurden die unmittelbaren Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt. Corona-Fälle gibt es auch in den Berufskollegs Uerdingen und Kaufmannsschule sowie am Hannah-Arendt-Gymnasium. Dort sind von Quarantäne nur direkte Sitznachbarn betroffen.

Wie es beim jüngsten Schulgipfel hieß, Kostenpflichtiger Inhalt sind die Erfahrungen mit der Maskenpflicht an Grundschulen sehr positiv. Laut Stadtdirektor Schön tragen auch die Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf weit überwiegend Masken.

Nach wie vor befürwortet der Schulgipfel die Einführung von Hybridunterricht, also die Kombination von Präsenz- und Distanzunterricht. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) lehnt das aber unverändert ab. Schön erwartet, dass es beim Bund-Länder-Gipfel am 25. November in dieser Frage zu einer neuen Einschätzung kommt. „Ich hoffe, dass es dann je nach Infektionsgeschehen die Chance gibt, in den weiterführenden Schulen Klassen zu teilen und Distanzunterricht anzubieten“, so der Stadtdirektor.

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