Neue Einschränkungen Corona: Die Zahl der Infizierten in Leverkusen steigt auf 20

Leverkusen. · Auflagen für Restaurants. Tierzentrum nur telefonisch erreichbar.

 Im Labor Synlab am Leverkusener Klinikum werden Proben entnommen und analysiert.

Im Labor Synlab am Leverkusener Klinikum werden Proben entnommen und analysiert.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Leverkusener steigt deutlich an. Waren es am Freitag noch fünf betroffene Personen, so melden die Landesbehörden am Montag bereits 20 Fälle. Davon befinden sich laut Stadtverwaltung weiterhin drei in stationärer Behandlung, die übrigen 17 in häuslicher Quarantäne, darunter auch ein zwölfjähriges Kind. Der erste Fall war vor einer Woche bekannt geworden, ein 81-Jähriger hatte sich demnach auf einer Reise nach Südtirol angesteckt.

Unter den 20 Fällen befänden sich mehrheitlich Reiserückkehrer aus Risikogebieten, berichtet der Leiter des Gesundheitsamts, Martin Oehler. Das spreche derzeit noch gegen ein hochdynamisches Ausbreitungsgeschehen in Leverkusen selbst. Reiserückkehrer müssen ab Dienstag in Leverkusen mit besonderen Einschränkungen rechnen. Sie dürfen öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Berufsschulen nicht mehr betreten. In Leverkusen werden sie vorsorglich in eine verpflichtende häusliche Quarantäne genommen. „Andere Gesundheitsämter machen das nicht“, sagt Oehler.

Deutlich strengere Regeln gibt es ab Dienstag auch für die Gastronomie. Clubs und Tanzlokale sind bereits geschlossen. Auch der Betrieb von Fitnessstudios, Saunen und Schwimmbädern ist untersagt. In Eisdielen und Restaurants gelten strenge Auflagen. So müssen Tische in größerem Abstand aufgestellt, Gäste namentlich und mit Kontaktangaben registriert werden. In Einkaufsgalerien wie der Rathausgalerie sind nur noch Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Apotheken offen. In offenen Fußgängerzonen sind die Bestimmungen aber weniger streng. Begräbnisse und Hochzeitsfeiern dürfen nur noch im engsten Familienkreis stattfinden.

Schuldezernent Marc Adomat und Oberbürgermeister Uwe Richrath bekräftigen nochmals die Absicht der Stadtverwaltung, Kita-Eltern für die Zeit der Schließungen das Betreuungsgeld zurückzuerstatten. Die Belastung für die Stadtkasse belaufe sich auf 550 000 Euro pro Monat, hieß es am Montag bei einem Pressegespräch im Rathaus. Die Stadtverwaltung wolle die Betreuungssysteme weiter finanzieren und die Betreuer an Kitas und Offenen Ganztagsschulen weiter bezahlen. Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen würden in den Kitas betreut, in denen sie auch vorher waren.

Auf viele Eltern kommen
erhebliche Einschnitte zu

„Die Verunsicherung ist groß“, heißt es in einer Mitteilung des Stadtelternrats. „Die angekündigte Gutschrift oder Rückerstattung der Elternbeiträge und der Entgelte für Mahlzeiten schafft zumindest eine Teil­erleichterung von den Sorgen, die Eltern in der aktuellen Situation bewältigen müssen“, sagt Vorsitzender Oliver Ding. Auf viele Eltern kämen erhebliche Einschnitte zu.

Das Klinikum, das alle geplanten Eingriffe abgesagt hat und nur noch Not-Operationen vornimmt, sortiert sein Personal um, um besser auf Infektionsfälle vorbereitet zu sein. „Wir sind gut aufgestellt“, sagte Klinikdirektor Jürgen Zumbé.

Unterdessen wurde das Tierschutzzentrum Leverkusen geschlossen. Pensionstiere werden nicht mehr aufgenommen. Damit möchte der Tierschutzverein seine Mitarbeiter vor Ansteckungsgefahren schützen und Außenkontakte auf ein Mindestmaß beschränken. Fundtiere würden aber weiter aufgenommen. Telefonische Kontaktaufnahmen seien weiterhin möglich. Für den Fall, dass Tierbesitzer erkranken, sollten diese sich schon vorher auf die Versorgung ihres Schützlings vorbereiten und ein „Notfallpäckchen“ mit Impfpass, Futter- und Medikamentenplan sowie dringend notwendigen Medikamenten vorbereiten. Nur so könne die Aufnahme des Tieres im Tierschutzzentrum sichergestellt werden.

(LH)
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