Corona-Pandemie Verschärftes Kontaktverbot in NRW sorgt für leere Plätze und Straßen

Düsseldorf · Die Kinder lernen zu Hause und wer kann, geht seiner Tätigkeit im Homeoffice nach. Raus darf man noch, aber nicht für Treffen mit Freundesgruppen oder den Besuch im Biergarten. Zum Start der neuen Woche waren nur ganz wenige Menschen auf den Straßen und Plätzen zu sehen.

 Die Severinsstrasse in Köln ist am Montagmorgen leer.

Die Severinsstrasse in Köln ist am Montagmorgen leer.

Foto: dpa/Oliver Berg

Leere Plätze und leere Straßen: Nach dem seit Mitternacht geltenden Kontaktverbot in Nordrhein-Westfalen sind kaum noch Menschen in den ansonsten stark besuchten Innenstädten der Großstädte zu sehen. Wo Cafés mit aufgestellten Tischen eigentlich die ersten Besucher begrüßen würden, herrschte gähnende Leere, wie Webcams zeigten. Auch auf den Autobahnen und den Hauptverkehrsachsen der Großstädte sind nur noch wenige unterwegs. Zum Wochenstart am Montagmorgen summieren sich normalerweise die Staus im Pendlerland Nummer 1 nicht selten auf mehrere Hundert Kilometer in NRW.

Im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Coronavirus hatte die Landesregierung am Sonntag noch härtere Einschränkungen im öffentlichen Leben beschlossen. Alle Ansammlungen ab drei Personen in der Öffentlichkeit sind seit Montag verboten. Ausgenommen sind allerdings Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen - sie dürfen weiterhin gemeinsam in der Öffentlichkeit unterwegs sein.

Die Polizeidirektionen in den drei größten Städten des Landes hielten sich zunächst noch mit Einschätzungen zurück. In Düsseldorf hieß es bei der Polizei zumindest, es habe keine gesteigerten Einsätze gegeben. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hält die wegen der Corona-Pandemie beschlossene Kontaktsperre für kontrollierbar. „Natürlich geht das. Übrigens ist da die Polizei nicht alleine für verantwortlich, sondern auch die Ordnungsämter, die Ordnungsdienste“, sagte er im „Bericht aus Berlin“ am Sonntagabend in der ARD. Gebe es Menschenansammlungen, müsse eingeschritten werden, erklärte er.

Seit Montag gilt zusätzlich für Restaurants und Gaststätten eine neue Rechtsverordnung. Sie werden bis zum Ende der Osterferien am 19. April geschlossen. Außer-Haus-Verkauf und Lieferungen sind allerdings weiterhin möglich. Überall dort, wo beim Kontakt mit den Kunden ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss die Arbeit eingestellt werden. Das gilt für Friseure, Massagesalons und Tattoo-Studios. Außerdem verfügte die NRW-Regierung, Besuche in stationären Pflegeheimen jetzt grundsätzlich zu unterlassen. Besuche sind nur noch erlaubt, wenn sie der medizinischen oder pflegerischen Versorgung dienen oder aus Rechtsgründen erforderlich sind.

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen war am Wochenende in NRW erneut weiter gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es am Sonntag (Stand 11.00 Uhr) in NRW 7361 nachgewiesene Fälle - gut 600 mehr als am Vortag. 32 Menschen sind bislang am Coronavirus landesweit gestorben, ein Anstieg um neun innerhalb eines Tages.

(dpa)
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