Corona-Impfungen Menschen ab 60 in NRW können ab Ostersamstag Astrazeneca-Termine buchen

Menschen ab 60 Jahren können in NRW ab Ostersamstag Impftermine buchen - wenn sie sich mit Astrazeneca impfen lassen möchten. Auch die Hausärzte können in Startposition gehen.

 Mitarbeiter im Impfzentrum bereiten Spritzen mit Corona-Impfstoff vor.

Mitarbeiter im Impfzentrum bereiten Spritzen mit Corona-Impfstoff vor.

Foto: dpa/Robert Michael

Ab Karsamstag können Menschen ab 60 Jahren in Nordrhein-Westfalen Termine für Impfungen mit Astrazeneca buchen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf an.

Corona in NRW: Über Ostern soll in Impfzentren mit mehr Personal und zusätzlichen Öffnungszeiten geimpft werden

Über Ostern werde in den 53 Impfzentren mit zusätzlichem Personal und zusätzlichen Öffnungszeiten geimpft, sagte Laumann. Wer sich anmelde, müsse aber wissen, dass mit Astrazeneca geimpft werde, Wer das nicht wolle, müsse sich gar nicht erst melden. Zum Samstag erwarte NRW eine große Lieferung mit 380 000 Impfdosen, sagte Laumann.

Auch Berufsgruppen würden weiter geimpft - aber nicht mit Astrazeneca, sondern aus der Impfstoff-Reserve von Biontech/Pfizer oder Moderna. Für die nächsten Wochen würden in NRW weitere Lieferungen dieser beiden Vakzine erwartet. Parallel gehe es in den Zentren weiter mit Erst- und Zweitimpfungen für über 80-Jährige.

Die Zweit-Impfung könnte auch mit einem alternativen Impfstoff erfolgen

Jeder, der schon eine erste Impfung mit Astrazeneca bekommen habe, müsse sich keine Sorgen um die Zweitimpfung machen. Bis die in der zweiten Mai-Woche anstehe, sei geklärt, wie das Immunisierungsverfahren fortgesetzt werde. Der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik Essen, Jochen Werner, sagte, eine Zweit-Impfung mit einem alternativen Impfstoff sei „auf jeden Fall medizinisch denkbar“. Dazu sollten im April erste Studien-Ergebnisse vorliegen.

Der Medizin-Professor sieht keinen Grund, ganz auf Astrazeneca zu verzichten - obwohl derzeit viele verunsichert seien. „Für die Gruppe ab 60 gibt es eine hinreichende Studien-Lage zur ganz klaren Effektivität der Impfungen mit Astrazeneca, weswegen wird diese Verimpfung empfehlen.“ Für junge Menschen gebe es hingegen eine andere Nutzen-Risiko-Abwägung, weil es für diese Altersgruppe extrem unwahrscheinlich sei, an Covid-19 sterben, während ihr Risiko für ein Blutgerinnsel in Hirnvenen vergleichsweise höher sei. Insgesamt gehe es hier aber um „super seltene Ereignisse“.

Nach Ostern sollen die Corona-Schutzimpfungen auch in Hausarztpraxen anlaufen

In Kürze sollen auch die 11 000 Hausärzte in ihren landesweit rund 6000 Praxen die Impf-Spritze ansetzen dürfen. Dafür würden nach den Ostertagen rund 400 000 Impfdosen geliefert, berichtete Laumann. Damit sollten die Ärzte vor allem chronisch kranke und stark pflegebedürftige Menschen impfen. In den ersten zwei Wochen wird laut Ministerium an die Hausarztpraxen Biontech-Impfstoff geliefert, später dann Astrazeneca. Sie müssen sich im Umgang mit den Priorisierungen und mit Astrazeneca an dieselben Vorgaben halten wie die Impfzentren.

Bund und Länder waren am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Jüngere können sich nach Rücksprache mit dem Arzt und auf eigenes Risiko weiterhin damit impfen lassen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen, die zuletzt im zeitlichen Zusammenhang mit dem Impfstoff aufgetreten waren, vorwiegend bei Frauen unter 55 Jahren.

(dpa)
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