Höchstwerte bei Inzidenzen : Werden die Corona-Tests vielleicht wieder kostenlos?
Berlin In Berlin beraten Vertreter der alten und voraussichtlichen neuen Regierung über die Gegenmaßnahmen. Ein Thema: die Rückkehr kostenloser Bürgertests.
Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage könnte es bald wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle geben. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich am Montag dafür aus. Nach Angaben seines Sprechers laufen entsprechende Beratungen darüber mit den Parteien der voraussichtlichen künftigen Ampel-Koalition.
Die Corona-Inzidenz erreichte derweil den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl am Montag mit 201,1 an. In einigen Landkreisen geht sie Richtung 1000.
Zwischen der geschäftsführenden Bundesregierung und Vertretern der voraussichtlichen neuen Regierung liefen zum Wochenbeginn zudem weitere Abstimmungen über eine gesetzliche Anschlussregelung für das voraussichtliche Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite am 25. November. Die wahrscheinlichen Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP hatten sich darauf verständigt, den bundesweiten Corona-Ausnahmezustand, auf dessen Grundlage auch besonders harte Corona-Maßnahmen, wie Geschäfts-, Schulschließungen oder Ausgangsbeschränkungen angeordnet werden können, im Bundestag nicht erneut zu verlängern.
Die geplante Anschlussregelung soll nun sicherstellen, dass die Bundesländer zwar weiterhin Corona-Maßnahmen anordnen können, allerdings soll der Katalog der möglichen Maßnahmen kleiner werden. Flächendeckende Schließungen von Schulen, Handel oder Kultur oder Ausgangsbeschränkungen sollen nicht mehr möglich sein. Man wolle diese Instrumente abschalten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion Marco Buschmann am Montag. Er verwies auf die Verhältnismäßigkeit. Die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt sagte, es gehe um rechtssichere Maßnahmen.
Nach den Plänen der Ampel-Parteien sollen die Bundesländer aber weiterhin die wesentlichen Corona-Vorgaben, die jetzt schon gelten, anordnen können: Maskenpflicht, 3G- oder 2G-Zugangsregeln, Hygienekonzepte in Betrieben oder Kapazitätsbeschränkungen bei Veranstaltungen. Die Details sollten noch am Montag allen Fraktionen im Bundestag vorgelegt werden. Die erste Beratung im Plenum ist für Donnerstag geplant, eine Verabschiedung - auch im Bundesrat - in der kommenden Woche. Buschmann wies Kritik an den Plänen zurück: „Wer behauptet, unser Konzept zur Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite, mache die Länder wehrlos, der lügt.“