Corona in NRW : So groß ist das Problem der Corona-Varianten bisher in NRW
Düsseldorf Das NRW-Gesundheitsamt hat bisher in mehr als 100 Fällen eine Corona-Variante nachweisen können. Die Zahl der Verdachtsfälle ist jedoch viel höher.
In NRW sind insgesamt rund 100 bestätigte Fälle der britischen Corona-Variante B.1.1.7 - 501Y.V1 bekannt, teilte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Der Nachweis erfolge durch eine sogenannte Ganzgenomsequenzierung.
Die Zahl der Verdachtsfälle ist im bevölkerungsstärksten Bundesland jedoch weitaus größer. „Bekannt sind dem MAGS weitere knapp 1.200 Verdachtsfälle dieser Variante, hierbei handelt es sich um labordiagnostische Hinweise auf Basis variantenspezifischer PCR“, heißt es dazu vom Gesundheitsministerium (Stand: 12. Februar). Die Hinweise zu den Varianten lieferten 41 Gesundheitsämter.
Weniger brisant ist die Situation momentan noch bei der südafrikanischen Virusvariante B.1.351 - 501Y.V2. Von dieser Mutation zählt die Behörde bislang rund acht bestätigte Fälle. Zudem sind dem Ministerium für diese Variante rund 130 Verdachtsfälle bekannt. Die Hinweise zu diesen Fällen stammen aus 13 Gesundheitsämtern.
Zur Entwicklung der Fälle und der Geschwindigkeit der Verbreitung sind nach Angaben des Ministeriums keine Angaben möglich, „da die Informationen bislang nur teilweise über das Meldesystem gewonnen werden können“, teilte eine Sprecherin mit.
Gefahr durch Virus-Varianten sorgt für längeren Lockdown
Die Virus-Mutationen sind ein Grund dafür, dass Bund und Länder am Mittwoch den Lockdown verlängert haben. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verwies im Landtag auf die Gefahr, die von den Varianten ausgeht. Das Land sei jetzt in einer eigenartigen Lage, weil die Infektionszahlen zwar sänken, aber andererseits eine unkalkulierbare Gefahr durch Virus-Mutanten drohe. „Das klafft so im Gefühl der Menschen auseinander: Es wird besser und besser und besser, und die Wissenschaft sagt: eigentlich reicht das alles nicht.“