Keine Bestellbegrenzung mehr Darum sind die Ärzte trotz großer Impfstoff-Bestellungen gefrustet

Düsseldorf/Dortmund · Ärzte dürfen so viel Impfstoff bestellen wie sie wollen. Dass die Menge auch tatsächlich geliefert wird, ist aber nicht garantiert.

 Ärzte dürfen erstmalig auch große Impfstoffmengen bestellen. 

Ärzte dürfen erstmalig auch große Impfstoffmengen bestellen. 

Foto: dpa/Sven Hoppe

Praxisärzte können derzeit erstmals Impfstoffe ohne Mengenbegrenzung für ihre Patienten bestellen. In der Summe aber kann das dazu führen, dass weniger Impfstoff als gewünscht geliefert wird. Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung (KVNO) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur hin. „Die tatsächliche Liefermenge an Impfstoffen pro Arzt hängt - trotz formalen Entfalls der Höchstbestellmengen - prinzipiell weiterhin von der Anzahl der insgesamt bestellenden Ärzte der Region ab“, heißt es in der Antwort. Das bedeutet: Eine Praxis, in deren Umfeld jetzt für die Zeit vom 5. bis 11. Juli ebenfalls viel bestellt wird, bekommt unterm Strich weniger als vor der aufgehobenen Mengenbegrenzung. Außerdem spiele die Zahl der Zweitimpfungen eine Rolle, die vorrangig behandelt werde.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung für Westfalen Lippe (KVWL) ist die Aufhebung grundsätzlich zu begrüßen. Die Praxen müssten sich nicht mehr selbst beschneiden bei der Planung und auch im Hinblick auf die Urlaubszeit so viel bestellen, wie wirklich benötigt werde. Das sei ein Vorteil, könne aber auch zu Frust führen, wenn am Ende doch weniger kommt. „Generell gilt: Es ist nie genug Impfstoff da“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der KVNO habe sich die Lage bei der Versorgung der Impfstoffe zuletzt leicht gebessert, aber die Menge sei noch immer nicht ausreichend.

Über die Aufhebung der Bestellmengen hatte zuvor die „Rheinische Post“ berichtet.

(dpa)
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