Corona-Ausbruch im Team Corona: DEG-Team muss in Quarantäne

Düsseldorf · Bei dem Eishockey-Klub gibt es mehrere Fälle. Das Team muss in Quarantäne, die nächsten Spiele sind abgesagt. In der Liga überlegt man nun, ob auch Geimpfte wieder regelmäßig getestet werden müssen.

 Sportlich lief es bei der DEG zuletzt wieder gut. Hier jubelt das Team über einen Treffer beim 4:1-Heimsieg gegen Bremerhaven. Nun gibt es erst einmal nichts zu feiern. Die Mannschaft geht in Quarantäne.

Sportlich lief es bei der DEG zuletzt wieder gut. Hier jubelt das Team über einen Treffer beim 4:1-Heimsieg gegen Bremerhaven. Nun gibt es erst einmal nichts zu feiern. Die Mannschaft geht in Quarantäne.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Laune war bestens bei der Düsseldorfer EG. Platz fünf nach 13 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), am Dienstag beim rauschenden 6:1 im Derby bei den Kölner Haien gab es gar einen echten Festtag in Rot und Gelb. Doch am Donnerstagmorgen kam eine Nachricht, die das alles in den Hintergrund rücken ließ: Es gebe „mehrere positive Corona-Fälle in der Mannschaft“, teilte der Klub mit. „Deshalb muss das gesamte Team plus Trainer- und Betreuerstab ab sofort in eine fünftägige Quarantäne. Dies erfolgte in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Düsseldorf.“ Die Spiele gegen Straubing (Freitag) und in Nürnberg (Sonntag) fallen aus, wann sie nachgeholt werden, steht noch nicht fest.

Beim EHC Red Bull München
gibt es derzeit 22 Fälle

Am Mittwoch hatte die DEG PCR-Tests beim kompletten Kader und dem Umfeld durchführen lassen, dabei wurden die Fälle entdeckt. Um wie viele es sich handelt und ob die Betroffenen Symptome haben, wollte die DEG auf Nachfrage nicht mitteilen. Auch nichts zum Impfstatus der Infizierten, aber da der Klub vor der Saison verkündet hatte, dass „mehr als 90 Prozent der Spieler“ geimpft sind, ist auch von Impfdurchbrüchen auszugehen. Deshalb ist nicht abzusehen, ob sich die Zahl der Infizierten noch erhöht. Also unterstützt Sportdirektor Niki Mondt die Entscheidung, vorsorglich alle in Quarantäne zu schicken, das sei „sinnvoll, um weitere Ansteckungen zu verhindern“. Denn nur weil jemand am Mittwoch negativ getestet wurde und symptomfrei ist, bedeutet das nicht, dass er das Virus nicht in sich trägt.

So erging es in den vergangenen Tagen dem EHC Red Bull München. Erst verkündete der 18 Fälle, mittlerweile sind es 22, betroffen sind 16 Spieler und sechs Personen aus dem Betreuerstab. Bereits die vergangenen beiden Spiele fielen aus, die nächsten werden ebenfalls verlegt. Nun also auch zwei DEG-Spiele – und wer weiß, was da noch kommt? In Iserlohn und Köln, am Sonntag und Dienstag die letzten Gegner der DEG, wird man sich ebenfalls Sorgen machen. Auch in Wolfsburg und Mannheim gab es in den vergangenen Wochen Fälle.

Das sind jetzt bereits mehr Infektionen und deutlich mehr Spielausfälle als in der kompletten vergangenen Notsaison. Allerdings hätten den Klubs da auch die Lockdown-Maßnahmen in die Karten gespielt, sagte DEL-Chef Gernot Tripcke vor einiger Zeit. Es habe für die Spieler außerhalb von Job und Familie ohnehin nicht viel zu tun gegeben. Zudem redeten die Vereine – auch die DEG – ihrem Personal immer wieder ins Gewissen, sich bestmöglich zu isolieren, um nichts ins Team zu tragen. In Sportmannschaften, wo die Beteiligten in Kabine und Bus ständig eng beisammen sind, ist die Gefahr einer Infektion nun mal besonders hoch. Deswegen wurde mehrmals pro Woche getestet, auch PCR. Das Ergebnis: Kaum bekannte Fälle während der Saison und nur ein einziges ausgefallenes Spiel.

Vor der neuen Saison wurde das Prozedere dann geändert. Zumindest für vollständig Geimpfte wurden die verpflichtenden Tests ausgesetzt. Trotzdem gab es bei der DEG auch weiterhin Vorsichtsmaßnahmen – und Tests, sobald jemand auch nur leichte Erkältungssymptome hatte. Zudem konnten sich die Spieler jederzeit freiwillig testen lassen, aber natürlich passierte das nicht in dem Umfang wie in der Vorsaison, als noch nicht flächendeckend geimpft werden konnte.

Ab dem Frühjahr war das dann so, aber eine Impfpflicht gab es für die Spieler nicht. Die wird auch jetzt nicht kommen, aber die Liga stellt nun alles auf den Prüfstand. „Wir besprechen sowohl intern mit unseren Beratern als auch mit den 15 Klubs alle Optionen schnellstmöglich. Dass nun durchgeimpfte Spieler, teilweise sogar trotz negativer Tests, von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt wurden, ist eine neue Situation“, teilt die DEL mit.

Künftig könnte es auch für Geimpfte wieder verpflichtende Tests geben – bei der DEG in den nächsten Tagen sowieso. Am Dienstag endet die Quarantäne, dann steht das nächste Training an, nur wer mehrfach negativ getestet und symptomfrei ist, darf aufs Eis.

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