Cold Case : Mord in Meerbusch nach 31 Jahren doch noch aufgeklärt?
DÜSSELDORF 1991 wurde die Sigrid C. tot in einem Maisfeld bei Meerbusch gefunden – eine DNA-Spur führt nun zu einem wegen eines anderen Mordfalls verurteilten Mann.
Cold Case, kalter Fall - der Begriff steht für strafrechtliche Ermittlungen nach Tötungsdelikten, die im Sande verlaufen sind. Doch moderne Kriminaltechnik, insbesondere die Auswertung von DNA-Spuren können dazu führen, dass Jahrzehnte alte Fälle wieder aufgerollt werden. Und neue Ermittlungen doch noch zur Überführung des Täters führen können. Einen solchen Erfolg feiert nun die Düsseldorfer Polizei.
Es ist fast 31 Jahre her, am 20. August 1992: Die damals 50-jährige Sigrid C., die mit ihrem Lebenspartner in Süddeutschland lebt, besucht ihren Bruder in Düsseldorf. Sie nutzt den Aufenthalt in ihrer Heimatstadt zu einer Zahnarztbehandlung. Auf die Nachricht des Doktors, dass demnächst ein größerer Eingriff bevorsteht, reagiert sie wie immer in solchen Fällen. „Sie beschließt, einen Spaziergang zu machen, um den Kopf frei zu bekommen.“ So sagt es Guido Adler, Erster Kriminalhauptkommissar im Düsseldorfer Polizeipräsidium.
Adler schildert, wie Sigrid C. zum Parkplatz eines Lokals in Düsseldorf Lörick fährt und dann zu ihrem Spaziergang in Richtung Ilverich (Ortsteil von Meerbusch) am Rheindeich aufbricht. Zuletzt sehen Zeugen sie gegen 20 Uhr auf einer Parkbank. Dann, auf dem Rückweg zu ihrem Auto, kommt sie an einem Maisfeld vorbei. In dieses wird sie hineingezerrt und dann gewürgt. Ein Spaziergänger findet sie am nächsten Morgen. Sie ist ihren Stichverletzungen erlegen, Spuren einer Vergewaltigung gibt es nicht.