Mögliches Bündnis CDU und Grüne beraten über Koalitionsverhandlungen in NRW

Düsseldorf/Essen · Rund 100 Delegierte der Grünen kommen in Essen zu einem kleinen Parteitag zusammen, um über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen abzustimmen. In Düsseldorf wird der ähnlich große erweiterte Landesvorstand der CDU darüber entscheiden.

 Die Führung der nordrhein-westfälischen CDU ist am 29. Mai in Düsseldorf zusammengekommen, um über Koalitionsverhandlungen mit den Grünen abzustimmen.

Die Führung der nordrhein-westfälischen CDU ist am 29. Mai in Düsseldorf zusammengekommen, um über Koalitionsverhandlungen mit den Grünen abzustimmen.

Foto: dpa/David Young

Die Führung der nordrhein-westfälischen CDU ist am 29. Mai in Düsseldorf zusammengekommen, um über Koalitionsverhandlungen mit den Grünen abzustimmen. Entscheidungsgrundlage ist ein zwölfseitiges Sondierungspapier, in dem die beiden Parteien in den vergangenen Tagen gemeinsame Ziele zusammengefasst haben.

Bei einem bereits zwei Stunden vor der CDU begonnenen kleinen Parteitag der NRW-Grünen warb die Landesvorsitzende Mona Neubaur dafür, in Bündnisgespräche einzutreten. „Was jetzt als Chance vor uns liegt, ist, dass wir uns mit einer CDU über einer Brücke die Hand reichen und lagerübergreifende Lösungen finden“, sagte die Spitzenkandidatin der Landtagswahl am 15. Mai vor rund 100 Delegierten in Essen.

Anders als beim öffentlich tagenden Landesparteirat der Grünen berät der erweiterte Landesvorstand der CDU in der Düsseldorfer Parteizentrale hinter verschlossenen Türen. Landesparteichef und Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte auf die Frage, wie stark er in seinem ebenfalls rund 100-köpfigen Führungszirkel für offizielle Koalitionsverhandlungen mit den Grünen noch werben muss lediglich: „Schauen wir mal.“ NRW-Innenminister Herbert Reul sagte, da er Teil der elfköpfigen Sondierungsdelegation gewesen sei, werbe er selbstverständlich für Bündnisgespräche.

Entscheidungen der Spitzengremien beider Parteien wurden am frühen Abend erwartet. Schwarz-Grün gilt als wahrscheinlichste Option für die nächste Regierung in NRW. Es wäre für das bevölkerungsreichste Bundesland die erste Koalition dieser Art.

Beide Parteien waren mit Zugewinnen aus der Landtagswahl am 15. Mai hervorgegangen. Die CDU ist mit 35,7 Prozent klare Wahlsiegerin. Die SPD rutschte dagegen mit 26,7 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis bei einer NRW-Landtagswahl ab. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2017 auf 18,2 Prozent fast verdreifachen und landeten auf dem dritten Platz.

(dpa)
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