Kultur Zwölf Premieren in einer Spielzeit

Köln · „Wir haben aktuell eine sehr große Nachfrage bei „Mazeltov, Rachel‘e“. Die Leute kommen wieder, unser Haus ist gut besucht und unser Publikum hält uns die Treue. Jetzt freue ich mich sehr auf die kommende Spielzeit, die meine letzte sein wird.

 Birgit Meyer ist die Intendantin der Kölner Oper. Sie steht vor ihrer letzten Spielzeit.

Birgit Meyer ist die Intendantin der Kölner Oper. Sie steht vor ihrer letzten Spielzeit.

Foto: Oper/Rothwangl

Die Jahre waren bewegt, es gab immer wieder neue Rahmenbedingungen für die Oper. Im Staatenhaus ist uns der Umgang damit gut gelungen, wir hatten eine sehr gute Auslastung mit einem bunt gemischten Publikum. In der Pandemie haben wir aber gemerkt, dass so etwas nicht selbstverständlich ist. Da mussten wir mit dem Streaming neue Wege suchen, wofür wir nur drei Wochen gebraucht haben. Insgesamt wurden für acht Neuproduktionen im Stream fast 14.000 Tickets verkauft und viele Menschen haben dafür freiwillig gezahlt. Der Faust war das erste Stück, das sowohl vor Ort als auch digital angeboten worden ist. Jetzt geht das Digitale zu Ende“, blickt Opernintendantin Birgit Meyer auf die vergangenen Jahre in ihrer Heimatstadt Köln zurück.

Für die nächste Spielzeit kündigt sie insgesamt zwölf Premieren an. Einiges ist dabei, dass in der vergangenen Spielzeit dem Lockdown zum Opfer gefallen ist. So wird Korngolds „Die tote Stadt“ (4. September) nun als Liveproduktion zu erleben sein. Dazu kommen Berlioz‘ „Béatrice et Bénédict“ (30. April 2022) unter der musikalischen Leitung von François-Xavier Roth, die deutsche Erstaufführung von Purcell-Pasticcios „Der Sturm“ (4. Juni 2022), die Amsterdamer Koproduktion „Upload“ (Termin noch offen) von Michel van der Aa und „Il Barbiere di Siviglia“ (12. Juni 2022) in der historischen Inszenierung von Ruth Berghaus aus dem Jahr 1968.

Insgesamt gibt es ab September im Bereich Kinderoper und Oper fünf Uraufführungen, zwei deutsche Erstaufführungen, zwei Kölner Erstaufführungen und fünf Wiederaufnahmen. Noch einmal treten jung besetzte Teams, die ihre internationale Karriere an der Oper Köln begonnen haben, mit ihrer Sicht auf heutige Werke auf. Vor 30 Jahren fand die deutsche Erstaufführung von „Der Meister und Margarita“ (3. April 2022) des Kölner Komponisten York Höller am Offenbachplatz statt. Jetzt arbeitet der junge Regisseur Valentin Schwarz mit seinem Team an einer Neuproduktion. Dieses wird im Sommer 2022 den neuen „Ring der Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen präsentieren.

Die Oper zeigt zudem mit „Die Vögel“ (5. Dezember) ein weiteres bedeutendes Werk von Walter Braunfels. Regie führt Nadja Loschky, die in Köln mit „Rusalka“ (Wiederaufnahme: 6. März 2022) ihren erfolgreichen Einstand gab. Am 24. Oktober erklingt mit „L‘amour de loin“ die erste Oper der finnischen Komponistin Kaija Saariaho erstmals in Köln. Zu den Wiederaufnahmen zählen auch „Die Zauberflöte“ und „Carmen“.

Zwei Uraufführungen
in der Sparte Tanz 

Beim Tanz kommen zwei Eigenproduktionen als Uraufführung sowie zwei hochkarätige Tanzgastspiel auf die Bühne im Staatenhaus. Los geht es mit „Flut“ (5. September) ein Projekt zum „verlängerten“ Beethoven-Jahr mit dem Choreografen Emanuele Soavi mit seinem Ensemble Incompany und den Elektronikkomponisten Wolfgang Voigt und Stefan Bohne. Eine Weiterführung ihrer Reihe „Absence“ präsentieren die Kölner Kompagnie IPtanz um die Choreografin Ilona Pászthy mit „Absence#2“ am 5. Oktober.

Die Kölner Kinderoper feiert in der kommenden Spielzeit ihr 25-jähriges Bestehen. Der „Ring der Nibelungen“ (26. September/7. November) wird erstmals als komplette Tetralogie in Köln zu erleben sein. Außerdem wird diese Produktion auf eine Gastspielreise nach Südkorea geschickt. Ein neues Auftragswerk der Oper ist „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verloren hat“, das ein gleichnamiges Kinderbuch von Martin Baltscheit als Vorlage nutzt. (20. November).

Weitere Informationen zur neuen und zur aktuellen Spielzeit in der Kölner Oper gibt es online unter. 

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