Zwei neue Drehleitern für die Berufsfeuerwehr

Die beiden Fahrzeuge werden in Leverkusen in Kürze in Dienst gestellt. In Opladen wurde bei der Wache das Einfahrtstor extra erhöht.

Leverkusen. Drehleitern helfen bei einem Brand, Menschen aus großer Höhe zu retten. Sie werden aber auch eingesetzt, wenn der Rettungsdienst Patienten nicht durchs Treppenhaus zur Straße transportieren kann. Bei der Berufsfeuerwehr Leverkusen sind gerade zwei neue Spezialfahrzeuge für 1,3 Millionen Euro angeschafft worden. Elf Monate hat es gedauert, bis der Karlsruher Hersteller Rosenbauer die Drehleitern ausgeliefert hat. In Kürze werden diese in Dienst gestellt.

Stationiert werden die Drehleitern auf der Hauptwache sowie auf der Opladener Feuerwache. Dort musste extra das Einfahrtstor der denkmalgeschützten Wache um etwa 20 Zentimeter erhöht werden, damit das moderne Fahrzeug durchpasst. Die Opladener Drehleiter trägt als erstes Feuerwehrfahrzeug ein OP-Kennzeichen, das von einem Ratsherrn gestiftet wurde.

Die Drehleiter selbst ist technisch auf dem neuesten Stand und kann so im Notfall noch schneller eingesetzt werden. Dazu gehören eine neue Software genauso wie ein Rettungskorb, der bis zu fünf Personen aufnehmen, und der direkt vor dem Fahrzeug abgesetzt werden kann.

Die Drehleiter erreicht die Nennrettungshöhe von 23 Metern bei zwölf Meter Abstand zum Gebäude. Die Leiter besteht aus fünf Teilen. Mit einem Messgerät können die speziell geschulten Einsatzkräfte, ein Drehleitermaschinist und ein Leiterführer, erkennen, ob die Drehleiter ihr Ziel erreichen kann oder nicht. Sensoren warnen optisch und akustisch vor Stromleitungen, die auch durch Strahler auf dem Dach erkennbar werden.

Zwei neue Drehleitern für die Berufsfeuerwehr
Foto: Stephan Eppinger

Insgesamt hat die Berufsfeuerwehr aktuell fünf Drehleitern. Die älteste hat das Baujahr 1998. Eine der älteren wird verkauft, eine bekommt die freiwillige Feuerwehr in Schlebusch und eine bildet die technische Reserve und wird bei Schulungen eingesetzt. In der Regel werden Drehleitern bei der Berufsfeuerwehr nach 15 Jahren aus dem Dienst genommen und ersetzt. Insgesamt umfasst der Fuhrpark in Leverkusen 125 Fahrzeuge.

Die Drehleitern sind zehn Meter lang, 299 PS stark und 16 Tonnen schwer. Sie fallen unter die Abgasnorm 6 und verfügen über eine Wasserleitung in der Leiter, so dass vom Rettungskorb aus gelöscht werden kann. Auch ein Wasserwerfer kann dort angeschlossen werden. Das Atemschutzgerät für den Leiterführer ist im Beifahrersitz integriert, so dass sich dieser noch während der Fahrt für den Einsatz bereitmachen kann. Bis zu 180 Sekunden darf die Besatzung brauchen, um vor Ort voll einsatzfähig sein. „Da liegen wir deutlich drunter“, sagt Brandoberinspektor Florian Krumpen.

Die umfangreiche Ausrüstung der Drehleiter reicht vom Rettungsrucksack, einer Trage und einem Feuerlöscher über Schläuche und Anschlüsse bis zur Axt und einer Motorsäge. Sie wird wie bei einer Maßanfertigung den Anforderungen der jeweiligen Berufsfeuerwehr angepasst. Die ausgefahrene Drehleiter kann bei entsprechender Sicherung bis zur Windstärke 8 eingesetzt werden. Insgesamt gibt es 30 Einsatzkräfte, die für die Drehleiter geschult sind.

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