Zeichen der Versöhnung als Botschaft

Mit einer Ökumenischen Vesper mit über 1000 Besuchern im Dom endet das Jubiläumsgedenken zu 500 Jahren Reformation.

Altenberg. Ökumenische Vesper mit Tauferinnerung — so war das große Fest im Altenberger Dom überschrieben, mit der die Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation jetzt ihren Höhepunkt fanden. Fünfhundert Jahre Trennung der theologischen Auffassungen und Erkenntnisse — fanden sie jetzt auch hier im Bergischen Land nach einigen eher zaghaften Versuchen seit zwei Jahrzehnten zu einem annehmbaren Konsens?

Zeichen der Versöhnung als Botschaft
Foto: Doro Siewert

Wo sich Gräben auftun, gibt es einige Brücken, die genutzt werden können. Am Dienstag strömten bereits zwei Stunden vor der Feierstunde die Besucher in den Dom — der Andrang verstärkte sich und füllte jeden Nebengang, jede Nische und alle Zwischenflächen. Nur mit Mühe konnten die Plätze der Ehrengäste freigehalten werden. Dort verfolgten Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Landeskirchenrat Markus Schaefer, Oberkirchenrat Markus Zimmermann, Monsignore Rainer Fischer sowie der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning und Landtagsabgeordneter Rainer Deppe den Ablauf der Jahrhundertfeier.

Zeichen der Versöhnung als Botschaft
Foto: Siegbert Klein

Pünktlich brausten die machtvollen Orgeltöne durch das ehrwürdige Gebäude und begleiteten den Zug der Prediger und Liturgen zum Altar. Des umfangreichen Programms willen waren die einzelnen Lied- und Sprechsequenzen punktuell gehalten. Durch die Text- und Notenvorlagen war es den über tausend Gästen möglich, alles mitzuverfolgen und zu vollziehen. Wie immer als ein Hörgenuss erster Güte erklangen die Lieder und Choralstücke der mitwirkenden Chöre. Der Altenberger Domchor unter Leitung von Andreas Meisner wurde diesmal verstärkt durch den Kölner Domchor. Am Pult: Domkapellmeister Eberhard Metternich. Auf evangelischer Seite sprach Manfred Rekowski, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland. Er betonte: „Einigkeit im geistlichen Sinn können Menschen nicht aus eigener Kraft herstellen.“ Sein Kernsatz: „Wasser als Taufsymbol bleibt nur eine Flüssigkeit, wenn die bewusste Verbindung zum göttlichen Vertragspartner fehlt.“ Dies bestätigte in ähnlicher Weise Kardinal Rainer M. Woelki, Erzbischof von Köln.

Unter den musikalischen Beiträgen gab es besondere Klangerlebnisse durch die Uraufführung einer Toccata-Campanella für zwei Spieler an einer Orgel von Andreas Willscher und eine Eingangs-Variation für Orgel über das Lutherlied: „Ein feste Burg ist unser Gott.“

Die am Altar dienenden Pfarrer verlasen im Wechsel thematisch spezielle Fürbitten und banden auch alle Vesperbesucher damit ein. Monsignore Johannes Börsch als leitender katholischer Pfarrer für Altenberg, Blecher und Odenthal hat in der Zusammenarbeit mit Pfarrerin Claudia Posche und der evangelischen Gemeinde im Lutherhaus bereits viele Jahre gute Erfahrungen. Beide hoffen, dass die Zeichen der Ökumenischen Vesper weitergetragen werden.

Auch Landtagsabgeordneter Rainer Deppe hielt es im Gespräch für wichtig, im Zuge der Globalisierung nach sinnvollen gemeinsamen Nennern auch in den beiden Landeskirchen zu suchen.

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