Wohnangebot für Demenzkranke

Immobilie: In der Pastor-Löh-Straße könnte Burscheids erste Wohngruppe dieser Art entstehen. Die Stadt verfügt dort über ein derzeit ungenutztes Gebäude.

Burscheid. Gibt es bald ein neues Wohnangebot für Demenzkranke in Burscheid? Zumindest laufen im Rathaus Überlegungen zur künftigen Nutzung des städtischen Gebäudes Pastor-Löh-Straße 56. Über Jahre war es an die Caritas vermietet gewesen, die dort eine Kindertagesstätte betrieben hatte. Doch seit der Zusammenlegung mit dem katholischen Kindergarten "Regenbogen" in Hilgen steht das Haus leer.

Ein Verkauf wird innerhalb der Verwaltung favorisiert, doch die Stoßrichtung ist neu: Nicht ein einfaches weiteres Angebot auf dem Immobilienmarkt soll es nach Vorstellungen des Beigeordneten Stefan Caplan werden: "Wir arbeiten an einem Vorschlag an die Politik, dort eine Wohngruppe für Demenzkranke einzurichten."

Der Bedarf ist offenkundig da; in der Nachbarstadt Wermelskirchen, wo in der Alten Schule in Neuenhöhe ein vergleichbares Projekt besteht, hat man sich inzwischen schlaugemacht. Caplan: "Wir brauchen einen Käufer, der die Räume anschließend entsprechend vermietet, dazu einen Anbieter für Versorgungsleistungen wie einen Hausnotruf und Erreichbarkeit rund um die Uhr sowie von den Bewohnern frei wählbare Pflegedienstleistungen."

Gedacht ist an bis zu zwölf Plätze. Die Bewohner wären in abgeschlossenen Ein- bis Zweizimmerwohnungen untergebracht; auch der Einzug von Ehepaaren, bei denen nur ein Partner demenzkrank ist, wäre denkbar - geht es doch gerade darum, ein Angebot zu schaffen für Betroffene, die nicht mehr völlig eigenständig leben können, aber andererseits den Schritt in ein Altenheim scheuen. "Wir wollen den Menschen generell so lange wie möglich das Leben in selbstbestimmten Umfeldern ermöglichen", sagt der Beigeordnete.

Die Lage des dreigeschossigen Gebäudes mit einem rund 500 Quadratmeter großen Außengelände scheint dafür ideal: einerseits am Wald gelegen, andererseits noch innenstadtnah und mit einer Bürgerbushaltestelle vor der Haustüre. Gespräche mit möglichen Partnern laufen bereits: "Derzeit wird auf allen Seiten gerechnet und kalkuliert." Nach Möglichkeit noch vor den Sommerferien, so hofft Caplan, könne man eine entsprechende Vorlage in die politische Diskussion einbringen. Auf jeden Fall soll das Angebot auf Mietbasis erfolgen. Ein Verkauf des Gebäudes noch in diesem Jahr ist anvisiert.

Auch ein allgemeines betreutes Wohnen für Mieter als Ergänzung zum Tecklenburg-Bau in der Mittelstraße mit seinen Eigentumswohnungen hat man noch nicht aus dem Blick verloren; neue Standorte sind auch hier in der Diskussion.

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