Witzheldener Sendeturm wird am Dienstag gesprengt

Ordnungsamt richtet an dem Tag eine Schutzzone in einem Umkreis von 300 Metern ein. Neubau ist geplant.

Witzheldener Sendeturm wird am Dienstag gesprengt
Foto: Michaelis

Rhein.-Berg. Kreis.Was lange angekündigt worden ist, wird am kommenden Dienstag umgesetzt. Der Witzheldener Fernsehturm, mit rund 200 Metern Höhe ein Wahrzeichen in der gesamten Region, wird gesprengt. Gestern gab es einen Ortstermin zwischen dem Betreiber Deutsche Funkturm GmbH, einer Tochter der Telekom, und einem Sprengmeister, bei dem die letzten Details geklärt worden sind.

Warum auf eine Sprengung statt eine Demontage gesetzt wird, erklärte ein Sprecher auf BV-Anfrage gestern so: „Es geht am schnellsten und ist unkomplizierter, als andere Lösungen“, so Christian Fischer. Mit dem Ordnungsamt sei besprochen worden, dass es während der Sprengung eine Schutzzone mit einem Durchmesser von 300 Metern um den Fernsehturm geben wird. Offenbar befindet sich in diesem Umkreis kein Gebäude. Wann genau die Arbeiten beginnen und wie lange die Schutzzone am Bechhauser Weg aufrecht erhalten wird, konnte der Sprecher gestern nicht sagen. Auch sein noch nicht klar, wann ein Nachfolgemast errichtet werde. „Es gibt Planungen zu einem neuen Turm, der aber niedriger sein wird“, so Fischer. Bislang gebe es aber nur Anfragen zu entsprechenden Plänen bei dem entsprechenden Amt der Leichlinger Behörde.

Christian Fischer, Sprecher der Deutschen Telekom, über die Sprengung des Sendemastes.

Der Fernsehturm wird von manchen Bewohnern des Höhendorfes liebevoll „Äu“ genannt. Und damit drückt sich auch aus, dass es sowohl Freunde und Feinde des mittlerweile exakt 202,5 Meter hohen Turms gibt, der für Mobilfunk und Radio auch in jüngster Zeit noch genutzt worden sein soll. Viele Bürger hatten sich schon vor Jahren ausgesprochen, den Mast als Denkmal zu erklären. Andere sehen in eher als überdimensionierten Schandfleck mitten in der Natur.

Das ist nun vorbei: Der Turm aus 110 Tonnen Stahl wird fallen — in früheren Planungen war davon die Rede, dass der Nachfolger mit etwa 40 Metern Höhe deutlich kleiner werde. Hätte der Bürgerantrag auf Denkmalschutz des Turmes erfolg gehabt, so hätten laut Deutsche Funkturm GmbH die Kosten im sechsstelligen Bereich für Unterhalt gelegen. Doch daran wollte sich niemand beteiligen. Die Stadt Leichlingen lehnte den Denkmalschutz-Antrag ab und erteilte die Abbruchgenehmigung. Auch der Rheinisch- Bergische Kreis und die Bezirksregierung mussten dem Abbruch zustimmen.

Der Sendemast wurde 1960 errichtet, am 1. Juni 1961 wurde das damalige Programm ARD 2 ausgestrahlt (später ZDF), später kamen andere Sender hinzu. 2006 wurde der Mast wegen des Wegfalls analoger Fernsehantennen der Mast von 220 auf 202,5 Meter reduziert. Mit Hilfe eines Hubschrauber wurde das Stück abgenommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort