Spannung : Wenn im Kölner Norden plötzlich das Licht ausgeht
Köln Eigentlich wollte sich Kommissar Raphael Brandt in der Eigentumswohnung im schicken Colonia-Hochhaus gemütlichen Abend machen. Perfekt würde dieser mit seinen geliebten kölschen Tapas. Von der exklusiven Wohnlage kann er aus luftiger Höhe den Blick über seine Wahlheimat Köln in vollen Zügen genießen.
Doch erst wird das Essen nicht geliefert und dann geht plötzlich das Licht aus. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass der gesamte Kölner Norden vom Stromausfall betroffen ist. Da muss Brandt wohl den Abend mit knurrendem Magen in vollkommener Dunkelheit verbringen.
Auch Ferdinand Krämer hat das Unheil erwischt. Der Chef der Rheinischen Überlandwerke (RÜW) sitzt genauso im Dunkeln wie viele seiner Kunden. Und schlimmer noch – seine Frau Johanna ist durch die plötzliche Dunkelheit auch noch auf der Treppe gestürzt und jetzt richtet sich ihre ganze Wut gegen ihren Mann und sein Unternehmen. Dabei ist sie nicht alleine, am nächsten Tag bricht ein regelrechter Shitstorm über Krämer und die RÜW herein. Sowohl Kunden als auch einige der gestressten Mitarbeiter drohen mit ihrer Kündigung. Die Auswirkungen des Stromausfalls waren für viele verheerend gewesen – ganze Nachtschichten in großen Industrieunternehmen mussten gestoppt werden.
Und es kommt noch deutlich schlimmer. Zum einen drehen jetzt einige Umweltschützer, die schon bei der Rettung des Hambacher Forstes auf die Straße gegangen waren, mächtig auf. Sie haben herausgefunden, dass Krämer sein Versprechen, nur grünen Strom ins Netz einzuspeisen, nicht eingehalten hat. Denn der eingekaufte, herkömmlich erzeugte Strom wurde lediglich umdeklariert. Das wollen sich die Aktivisten auf keinen Fall gefallen lassen. Auch in den Medien der Stadt steht Krämer mächtig unter Beschuss. Der Ruf als umweltfreundliches Unternehmen ist nachhaltig ruiniert.