Rundgang Von der Zitronenpresse zum Gipfel

Köln · Die große Stadt am Rhein hat viel zu bieten. Dazu gehört neben den alten Romanischen Kirchen auch die moderne Architektur von Sakralbauten. Zu den bekanntesten und ungewöhnlichsten zählt St.

 Die Riehler Kirche St. Engelbert wird wegen ihrer Form im Volksmund auch „Die Zitronenpresse“ genannt.  

Die Riehler Kirche St. Engelbert wird wegen ihrer Form im Volksmund auch „Die Zitronenpresse“ genannt.  

Foto: step/Eppinger

Engelbert – eine Kirche in Riehl, die wegen ihrer äußeren Form von der Bevölkerung den Beinamen „Zitronenpresse“ bekommen hat. Schon in der Planungsphase erregte der Entwurf des Architekten Dominikus Böhm Anfang der 1930er Jahre besonderes Aufsehen. Sein „Sternkuppelprojekt“ stieß bei der Kirchenoberen auf Skepsis. Trotzdem wurde die Kirche gebaut und 1932 eingeweiht. Doch nicht nur die Form machte St. Engelbert berühmt – am 31. Dezember 1945 hielt dort der Kölner Kardinal Frings seine berühmte Predigt vom „Fringsen“, dem Klauen von Kohlen in der Not.

Weiter geht es nun zum alten preußischen Fort X – das wegen seiner Blütenpracht den Beinamen „Rosengarten“ bekommen hat. Während die Blüten die Besucher begeistern, wirkt das Bauwerk zunehmend marode. Jüngst hatte das Kölner Traditionskorps der Nippeser Bürgerwehr den Vorschlag gemacht, das Fort von der Stadt als Quartier in Erbpacht zu übernehmen. Unweit davon lebte einst Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, der den Festungsgraben in „Gruppenbild mit Dame“ als Schauplatz wählte. Erbaut wurde das Fort zwischen 1819 und 1825. Nach dem Ersten Weltkrieg bewahrte der damalige OB Konrad Adenauer die massiven Mauern vor der Schleifung und regte die farbenprächtige Bepflanzung am Neusser Wall an. Mehr als 70 Rosensorten haben inzwischen im Garten über dem Festungsgraben ihren Platz gefunden. Heute ist das Fort X Teil des Hilde-Dormin-Parks.

Jetzt geht es weiter zum Mediapark mit seinem Teich und den Gebäuden, die sich wie Tortenstücke im Kreis zusammenfügen. Markant ist das Hochhaus „Kölnturm“ und der Cinedom, wo Stars wie Tom Cruise oder Dirk Nowitzki zu Filmpremieren anreisten. Die meisten bekannten Sender wie Viva oder Eins Live haben das Gelände inzwischen längst verlassen. Spannend ist dort auf jeden Fall die Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur und das Deutsche Tanzarchiv im Gebäude mit der Nummer sieben.

Nicht weit vom Mediapark entfernt wartet ein „Berggipfel“ auf den Besucher. Der „Mont Klamott“ wie der Trümmerhügel mit dem Namen Herkulesberg im Volksmund genannt wird, ist durch eine blaue Brücke mit dem Gelände hinter dem Mediapark verbunden. Darunter verlaufen die Bahngleise. Wer die luftige Stahl-Beton-Konstruktion hinter sich gebracht hat, braucht nur noch wenige Treppenstufen zu überwinden, bevor er auf dem Gipfelplateau steht. Der Herkulesberg ist 25 Meter hoch und erstreckt sich mit seinem Rücken über 130.000 Quadratmeter. Er wurde von den Bläck Fööss sogar in dem Lied „Mer losse d‘r Dom en Kölle“ verewigt.

Zum Abschluss geht es zum nahe gelegenen Stadtgarten, der ältesten Grünanlage Kölns. Exotische Bäume, alt und mächtig, und dazu ein schöner Biergarten unter Linden. Im Stadtgarten kann man die Erholung nach einem Rundgang auf den schattigen Wiesen wirklich genießen. Angelegt wurde dieser vor 200 Jahren. 50 verschiedene Arten gehören zum Baumbestand – darunter sind auch Gingkobäume, Atlaszedern und Japanische Zelkoven.

Buchtipp: Noch mehr ungewöhnliche Ausflugsziele finden sich in den beiden Kölner 111-Orte-Büchern des Emons-Verlags

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