Rundgang Vom Geißbockheim zum Felsengarten

Köln gehört zu den Großstädten, die ihren Bürgern und Besuchern viel Grün zu bieten hat. Dazu zählen die großen Parks wie die Flora, der Zoo, der Rheinpark, der Stammheimer Schlosspark oder der Volksgarten.

 Der Decksteiner Weiher liegt im Äußeren Grüngürtel. Er ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Der Decksteiner Weiher liegt im Äußeren Grüngürtel. Er ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Foto: step/Eppinger

Zu den Besonderheiten gehörenen die Grüngürtel, die entlang der preußischen Festungsringe verlaufen. Heute geht es beim Stadtspaziergang vom Geißbockheim bis zum Fort Deckstein mit seinem Felsengarten. Außerdem gibt es noch einen Abstecher zum Forstbotanischen Garten, der ebenfalls im Äußeren Grüngürtel liegt.

Das Geißbockheim mit seinen weitläufigen Sport- und Trainingsplätzen ist die Heimat des FC. Dort finden sich die Profis genauso wie der Nachwuchs sowie die Chefetage des Vereins. Erbaut wurde das Geißbockheim 1953 auf den Resten des Zwischenwerks VIb, das als Teil des Festungsrings zwischen 1875 und 1877 errichtet wurde. Zu verdanken hat der FC sein Heim im Grünen seinem ersten Präsidenten Franz Kremer. Zum Geißbockheim gehört auch ein Restaurant mit einer schönen Außenterrasse. Der Geißbock selbst lebt nicht im Grüngürtel, er hat sein eigenes Heim im Kölner Zoo.

Nun führt der Weg weiter zum nahe gelegenen Decksteiner Weiher. Das schöne Naherholungsgebiet ist geprägt durch den 20 Hektar großen Weiher und die prächtigen Kastanienalleen. Geplant wurde die Anlage Ende der 1920er Jahre von Gartendirektor Fritz Encke und seinem Nachfolger Theodor Nußbaum. Angelegt wurden zwei Weiher und ein sie verbindender Kanal, der dem Rudersport zur Verfügung stehen sollte. Der Grüngürtel bietet rund um die Gewässer sonnige, grüne Wiesen und schattige Wälder, die beide gerne von Joggern und Radfahrern genutzt werden. Weiße Schwäne ziehen auf dem Wasser entspannt ihre Bahnen. Zu einer Pause mit Kaffee und Kuchen lädt das „Haus am See“ ein.

Jetzt geht es auf der Gleueler Straße in Richtung Militärringstraße. Kurz davor biegt der Weg links ab und von dort geht es wieder links an Sportplätzen vorbei zum Fort Deckstein bzw. Fort VI. Direkt am alten preußischen Bauwerk liegt der Felsengarten wie in einem Märchenwald. Moosbewachsene Steine und sattes Grün mit viel Schatten sorgen auch an heißen Tagen für Entspannung bei einem Spaziergang im Grüngürtel, wo es auch eine Rennbahn für Windhunde gibt. Die Felsbrocken stammen von der Festungsanlage und befinden sich in einem ehemaligen Flankengraben des Forts. Dieses wurde bis auf das stadtzugewandte Kehlhaus und die seitlichen Wallanlagen von den Alliierten geschliffen. Anstatt die Trümmer der Sprengungen zu beseitigen, gestaltete Fritz Encke 1923 daraus seinen Felsengarten, der ursprünglich mit Zierstauden versehen war. Lange wurde die Anlage dann nicht mehr gepflegt. Sie erlebte erst 2001 ihr Comeback. Unweit vom Felsengarten befindet sich das gerade wiedereröffnete Restaurant „Decksteiner Mühle“ mit großem Biergarten.

Für den kleinen Abstecher geht es nun nach Rodenkirchen zum Forstbotanischen Garten. Auch hier ist es im Sommer immer angenehm schattig. Im Garten, der 1964 angelegt wurde, befinden sich viele exotische Bäume und Sträucher, bunte Blumen am Wegesrand, eine Rhododendron-Schlucht und blühende Heideflächen. Auch die Schlucht war Teil des preußischen Festungsringes. Bei der üppigen Vegetation mit Kiefer, Ilex, Zypresse, Eibe, Skimmia und anderen Arten fühlt man sich manchmal wie im „Jurassic Park“, wo der nächste Dino um die Ecke kommt. 

Literaturtipp: Dorothee Bastian: Grüne Glücksorte in Köln, Droste-Verlag, 168 Seiten, 14.99 Euro.

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