„Völlige Sicherheit gibt es nicht“

NRW-Innenminister Herbert Reul sprach am Abend in Burscheid.

„Völlige Sicherheit gibt es nicht“
Foto: D. Siewert

Burscheid. Herbert Reul muss wohl Hunger gehabt haben. Während andere Spitzenpolitiker wegen ihres üppig gefüllten Terminkalenders gerne mit Verspätungen bei Terminen eintrudeln, rollten die beiden Sicherheitslimousinen des NRW-Innenministers bereits um 18.54 Uhr statt um 19 Uhr auf den Vorplatz der Gesamtschule.

Als Grund für die Zusage der Einladung aus Burscheid gab der CDU-Politiker aus Leichlingen dann in der Schulaula vor nur 60 Zuhörern tatsächlich an, durch den Termin in der Nachbarstadt am Abend schneller zu Hause sein zu können. „Meine Frau freut sich schon, dass wir heute Abend zusammen essen können.“

Der humorvollen Note schickte er freilich eine ernsthafte voraus: „Sie waren auch immer da, wenn ich sie gebraucht habe“, richtete der ehemalige Europaabgeordnete seinen Dank an die Burscheider CDU. Deren Vorsitzende Erika Gewehr hatte zuvor ihre Freude über die spontane Zusage Reuls für die Auftaktveranstaltung der CDU-Sommerserie zum Thema Sicherheit geäußert. „Sicherheit ist eine Wurzel für ein sorgenfreies Leben“, sagte sie. Doch es werde sehr sensibel beobachtet, ob das künftig noch so sein werde. Aus dem Munde des neuen NRW-Innenministers wolle man hören, was getan werde, „damit wir in Burscheid weiter ruhig und sicher leben können“.

„Ich glaube nicht, dass wir völlige Sicherheit hinbekommen“, sagte der 65-Jährige. Dennoch könne man die Rahmenbedingungen verbessern, fuhr er fort und erzählte viel von dem, was im Sicherheitspaket der Landesregierung eine Rolle spielen soll. Zentraler Punkt: mehr Polizisten einstellen.

Aber Reul äußerte sich auch zu Themen, die nicht aus seinem politischen Beritt längst die Schlagzeilen bestimmt haben. So sagte er zur aktuellen Auseinandersetzung zwischen Union und CSU: „Das ist so etwas von zerstörerisch gewesen.“ Das Vertrauen in den Staat werde dadurch weiter geschwächt. Grundsätzlich befürchte der CDU-Politiker: „Ich habe so eine Sorge, das rutscht weg.“ Genau das sei das Motiv für seinen Schritt gewesen, gerade in diesem Amt noch mal neu anzutreten: Glaubwürdigkeit beim Handeln vermitteln zu können. „Das Ding wollte ich mir nicht nehmen lassen.“

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