Viel Lärm um fast nichts

Lärmaktionsplan, das klingt nach Tatkraft. Aber so schnell wird niemand in Aktion treten — wenn denn überhaupt irgendwann einmal. Dank der 12 000 Euro, die die Stadt Burscheid in den Plan investieren musste, weiß sie jetzt nicht nur, wo es besonders laut ist, sondern auch, wie es leiser werden könnte.

Mehr aber auch nicht.

Denn der fehlende Rechtsanspruch reduziert die Hoffnung auf eine baldige Umsetzung der Maßnahmen drastisch. Schließlich müssen alle Kommunen einen Lärmaktionsplan erstellen. Entlang den Autobahnen wird der Landesbetrieb Straßenbau also mit Empfehlungen bombardiert. Es wird Prioritätenlisten geben und ein nie und nimmer ausreichendes Budget des Bundes zur freiwilligen Abarbeitung. Am Ende, so steht zu befürchten, bleibt viel Lärm um fast nichts.

Die einzige Chance, in Burscheid derzeit einen Rechtsanspruch geltend zu machen, bleibt der Antrag auf nachträglichen Lärmschutz, wie er von den Dürscheidern in einer Vorreiterrolle für die ganze Region in die Wege geleitet wurde. Doch dazu müssen sich die Hausbesitzer selbst durchringen und am besten noch ortsteilbezogen zusammenschließen. Längst nicht alle machen von der Gelegenheit auch Gebrauch.

Dabei drängt die Zeit. Die 30-Jahr-Frist steht je nach Ortslage kurz vor dem Ablauf. Wer sie verstreichen lässt, verabschiedet sich damit von der konkretesten Möglichkeit, besseren Lärmschutz für Burscheid durchzusetzen.

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