Vermisst: Frank Pfeiffer sorgt sich um seine Schwester

Nicola Pfeiffer ist seit anderthalb Wochen verschwunden. Ihr Bruder hofft auf neue Hinweise, nachdem das LKA ein älteres Foto von ihr bearbeitet hat.

Burscheid. Anderthalb Wochen nach ihrem Verschwinden fehlt noch immer jede Spur von Nicola Pfeiffer. Der letzte Handykontakt zu der 39-jährigen Burscheiderin hatte am Samstag, 18. April, gegen 17.30 Uhr bestanden. Nach einer ersten groß angelegten Suchaktion und der anschließenden Veröffentlichung eines Fotos erhoffen sich Polizei und Angehörige nun neue Hinweise von einem weiteren, durch das Landeskriminalamt bearbeiteten Bild.

Es soll ihrem aktuellen Aussehen näherkommen, da sie nach einer Chemotherapie infolge einer Krebserkrankung ihre Haare verloren hatte, die zuletzt noch nicht in alter Länge wieder nachgewachsen waren. "Eigentlich war sie auf dem Weg der Besserung", sagt ihr Bruder Frank Pfeiffer (43).

Die Krebsbehandlung galt bereits als abgeschlossen, doch die zunächst offenbar überstandene Krankheit war im vergangenen Jahr dann Auslöser für Depressionen. Mehrere Monate wurde Pfeiffer in der LVR-Klinik Langenfeld stationär behandelt. Zweimal versuchte sie sich nach Angaben ihres Bruders in dieser Zeit das Leben zu nehmen. "Aber zuletzt war sie auf einem guten Weg." So gut, dass die Ärzte meinten, sie entlassen zu können. Das war drei Tage vor ihrem Verschwinden.

Noch am Abend des 18. April verabredete sie sich telefonisch mit einer Freundin für den Sonntag - bewusst lose, da sie das Treffen von ihrer Tagesverfassung abhängig machen wollte. Als sie dann am Sonntag nicht wie verabredet bei ihren Eltern in Burscheid zum Essen eintraf, wurde die Polizei eingeschaltet. Doch weder der Einsatz eines Hubschraubers noch von Spürhunden brachte Erfolg.

"Die Gefahr ist da, dass sie sich etwas angetan hat", sagt ihr Bruder realistisch. "Aber es könnte auch sein, dass sie gedacht hat, alle halten sie für krank, und darum einfach nur weg wollte." Und selbst wenn die Wahrscheinlichkeit nach seiner Einschätzung "sehr gering" ist: Auch ein Verbrechen mag Frank Pfeiffer nicht ausschließen.

Fast ein Jahr hatte Nicola Pfeiffer aus dem Arbeitsleben aussteigen müssen, jetzt wollte sie so schnell wie möglich wieder ein normales Leben führen. "Ich selbst habe eher gedacht, sie braucht noch zwei bis drei Monate, ehe sie wieder arbeiten kann", gibt der Bruder seine Einschätzung wieder.

Die Polizei geht weiter davon aus, dass die Vermisste, nachdem sie irgendwann zwischen Samstag- und Sonntagnachmittag ihre Wohnung in Rötzinghofen verlassen hatte, zu Fuß unterwegs war. Ihr Handy konnte zum letzten Mal am Sonntag, 19. April, gegen 16 Uhr im Bereich Pastor-Löh-Straße/Griesberger Straße geortet werden. Seither fehlt jeder weitere Hinweis. Das Handy wurde nicht mehr aktiviert.

Nicola Pfeiffer ist etwa 1,70 Meter groß, hat eine normale Statur, trägt kurze dunkelblonde bis graue Haare und eine Brille mit rotem Gestell und rechteckigen Gläsern. Auffällig ist eine großflächige Brandverletzung, die sich von der rechten Halsseite bis zum Dekolleté zieht. Vermutlich war sie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit einer dunklen Kapuzenjacke bekleidet und hatte eine beige-braune Umhängetasche bei sich.

Wer Nicola Pfeiffer gesehen hat oder Angaben zu ihrem Aufenthaltsort machen kann, wird dringend gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 02202/2050 oder über den kostenfreien Notruf 110 zu melden.

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