Urnenbeisetzung im Schatten der Baumkrone

Baumbestattungen, Grabkammern, Kolumbarien: Auch in Burscheid werden neue Bestattungsformen möglich.

Urnenbeisetzung im Schatten der Baumkrone
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Im Dezember 2011 hat sich der Rat von dem Millionengrab auf den Löhfeldern verabschiedet. Für den neuen Teil des Friedhofs werden seither keine weiteren Nutzungsrechte mehr vergeben. 2037, wenn alle Rechte abgelaufen sind, soll er wieder entwidmet werden. Das ist ein, aber nicht der alleinige Grund, dass jetzt auf dem alten Teil neue Bestattungsformen ermöglicht werden.

Im südöstlichen Bereich ist noch eine größere Fläche bisher nicht genutzt. Dort sind nun 30 Grabkammern vorgesehen, die es bisher nur im neuen Teil gab. Die in den Boden eingelassenen Betonkammern ermöglichen das Beerdigen zweier Särge übereinander und beanspruchen dadurch eine kleinere Grabfläche. Außerdem liegt hier die Nutzungsdauer bei nur 15 Jahren, während sie für normale Erdgräber 30 Jahre und für Urnengräber 20 Jahre beträgt. Zudem stünden adäquate Gräber bei ab 2016 nötigen Umbettungen vom neuen Friedhof zur Verfügung.

Dem zunehmenden Wunsch nach geringeren Ruhezeiten und pflegefreien Gräbern soll aber auch durch ganz neue Angebote Rechnung getragen werden. Mittlerweile machen Urnenbeisetzungen zwei Drittel aller Bestattungen im Jahr aus. Daher wird jetzt unter der als Naturdenkmal eingetragenen Blutbuche nahe dem Eingang Altenberger Straße ein Urnenfeld eingerichtet, auf dem nach ersten Berechnungen der Verwaltung rund hundert Baumbestattungen möglich sind.

Dort, wo abgelaufene Wahlgrabflächen die Möglichkeit dazu bieten, sind ergänzend Kolumbarien vorgesehen. Das sind Wände mit eingebauten Nischen für Urnen.

An den Kolumbarien entzündete sich im Stadtentwicklungsausschuss die größte Diskussion. Während die Verwaltung dafür mehrere voneinander getrennte Bereiche vorgesehen hat, plädierten einzelne Ausschussmitglieder aus CDU und FDP für die Konzentration an einer Stelle. Dafür müsste aber die einzige noch vorhandene Freifläche geopfert werden.

Stattdessen soll sie nun bis auf die Grabkammern weiter frei gehalten werden, um in zwei bis drei Jahren noch reagieren zu können, wenn sich gezeigt hat, welche der neuen Bestattungsformen besonders gefragt sind.

Ein Aschestreufeld ist dagegen bis auf Weiteres nicht vorgesehen, weil Umfragen in den Nachbargemeinden und bei Bestattern gezeigt haben, dass diese Bestattungsform derzeit noch wenig nachgefragt wird. Auch einen eigenen Bestattungswald auf einem städtischen Waldgrundstück wird es in naher Zukunft nicht geben. Dafür sollen perspektivisch weitere Felder für Baumbestattungen auf dem alten Friedhof entstehen.

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