Umgang mit Geld steht hoch im Kurs

Die Hauptschule will vom Fachwissen der Kreissparkasse profitieren.

Burscheid. Nur acht von insgesamt 60 abgehenden Schülern der Friedrich-Goetze-Hauptschule haben im vergangenen Sommer einen Ausbildungsplatz gefunden. "Damit sind wir nicht zufrieden", erklärt Schulleiterin Waltraud Schmitz, auch wenn das Problem nicht in erster Linie ein schulinternes sei. "Es gibt zu wenig Ausbildungsplätze in diesem Bereich."

Um die Zukunftschancen der Schüler dennoch zu verbessern, soll nun der direkte Draht der Schule zur Wirtschaft besser vernetzt werden. Hierzu wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Kreissparkasse Köln und der Hauptschule unterzeichnet. Es gibt zwar bereits Schulungsangebote zwischen dem Geldinstitut und der Schule, doch steht diese Zusammenarbeit künftig unter dem Dach der Initiative "Kurs" (siehe Kasten). Schulleiterin Waltraud Schmitz verspricht sich von dem nun offiziellen Vertrag, dass weitere "außerschulische Lernorte" erschlossen werden. Zudem erklärte sie mit Blick auf die Sachkompetenz aus dem Hause des Geldinstituts: "Lehrer wissen nicht alles. Und sie wissen vor allen Dingen nicht alles besser."

Mit dem Fachwissen der Kreissparkasse sollen die Schüler ab der 7. Klasse künftig mehr über Girokonten und die "Schuldenfalle" Handy erfahren. Das Mobiltelefon sei "ein Riesenthema". "Es gibt hier keinen Schüler, der kein Handy hat." Fälle von Verschuldungen lägen ihr zwar nicht vor, doch merke sie sofort: "Wenn ein Schüler länger nicht telefoniert, ist die Prepaid-Karte leer."

Kreissparkassen-Direktor Klaus-Josef Hansen versprach, "Wirtschaft in die Schule und die Schule in die Wirtschaft" zu bringen. Mehr als 500 Schüler seien im vergangenen Jahr in 300 Unterrichtseinheiten gefördert worden. Grundlage für dieses Engagement sei eine Studie über 14- bis 18-jährige Jugendliche gewesen. "Zwei Drittel der Befragten waren sehr daran interessiert, Informationen über Geld zu bekommen." Eva Babatz von der IHK ergänzte, dass mit diesem Wissen "Schlüsselqualifikation" erreicht werden könnten.

Die Hauptschule arbeitet bereits seit Jahren mit Federal-Mogul, dem Arbeitgeberverband Rhein-Wupper, der Agentur für Arbeit und dem Bav zusammen.

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