Umbau B 51: Erste Geduldsproben im Nadelöhr

Wenn die A 1 dicht ist, kollabiert auch der Verkehr in Hilgen. Die Eltern sorgen sich um die Schulwegsicherheit.

Burscheid. Die Baustelle an der B 51 in Hilgen ist erst seit einer Woche eingerichtet, doch schon jetzt zeigt sich, dass die Belastungen nicht so glimpflich ablaufen werden wie in der Höhestraße. Zu sehr hängt die Bundesstraße am Tropf der Autobahn - und dort wird unglücklicherweise zeitgleich am sechsspurigen Ausbau in Richtung Dortmund gearbeitet, was die Staugefahr ohnehin erhöht. Kommt dann noch ein Unfall dazu, bricht auch in Hilgen alles zusammen. Das haben die Autofahrer in dieser Woche bereits am Dienstag und Donnerstag erfahren.

Knackpunkt sind die drei Ampeln am Abzweig zum Ziegeleiweg, an der Einmündung Bechhausener Straße und dann wieder an der Kölner Straße. Zumindest bei den beiden letztgenannten soll die Grünphase nun noch einmal um fünf Sekunden verlängert werden. "Das hört sich nicht viel an, bringt aber schon etwas Entlastung", sagt Jürgen Malzkuhn, Vorstandssprecher der Technischen Werke (TWB). Am Abzweig Ziegeleiweg sei das aber nicht möglich, weil die Ampelschaltung auf die weiteren Ampeln im Baustellenbereich und an der Witzheldener Straße abgestimmt sei.

Auch ein generelles Abschalten der Ampeln gilt als ausgeschlossen, da sonst Fußgänger, darunter vor allem auch Schüler aus dem Rosenkranz und Altenhilgen auf dem Weg zur EMA-Schule, nicht sicher über die B 51 kommen. Die Polizei hatte kurzfristig erwogen, beim Verkehrschaos am Donnerstag an den Ampeln Beamte zum Durchwinken des Verkehrs einzusetzen, diese Überlegungen dann aber aus Personalmangel wieder verworfen.

Auch eine abknickende Vorfahrt vom Ziegeleiweg in die Bechhausener Straße ist wegen des Radgehwegs nach Bechhausen keine denkbare Lösung. "Wenn alles nichts hilft, müssen wir mit dem Autobahnamt und der Bezirksregierung einen Notfallplan beraten", kündigte Malzkuhn an. Immerhin: Radio Berg und der WDR wurden schon gebeten, bei Staus auf der A1 die B 51 im Verkehrsfunk nicht mehr als Ausweichstrecke anzugeben.

Zweiter Problemfall ist die Schulwegsicherung. Bereits am Montag wandten sich besorgte Eltern aus dem Neubaugebiet "Zum Sengbachtal" an die Stadt. "Die Kinder wissen nicht, wo ihr Schulweg verläuft. Er kann täglich wechseln", sagt Nicole Bick, Mutter einer achtjährigen Tochter.

In der Tat hatte die Stadt in ihrem Antwortschreiben auf die Ankündigung der Eltern, ihre Kinder bis zur Gewährleistung eines sicheren Schulwegs zu Hause zu lassen, mit dem Hinweis auf die Schulpflicht reagiert. Straßenverkehrsbehörde und TWB hätten die Baustelle gleich am Montag aufgrund der Beschwerden inspiziert. "Seitens der Behörden wird die Gefährdung der Kinder wie vor dem Beginn der Baumaßnahme eingeschätzt", sagt Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss. Eine Situation wie mit dem Bagger "soll auf keinen Fall noch einmal vorkommen", bekräftigt Malzkuhn. Es müsse auch konsequent gegen Falschparker vorgegangen werden.

Aufgrund der Behördeneinschätzung sieht das Schulamt aber derzeit keine Notwendigkeit, einen Schulbus einzusetzen. Dieser wird von den Eltern zur Sicherheit ihrer Kinder gefordert. Gesetzlich haben Schüler erst ab einem Schulweg von zwei Kilometern Länge Anspruch auf einen Schulbus. Bei einer besonderen Gefährdung sind allerdings Ausnahmen zulässig. "Wir werden die Situation verstärkt beobachten", kündigt Bergfelder-Weiss an.

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