Überfall in Kuckenberg: Phantombild half bei Täterermittlung

Das Bild war vor 16 Jahren nach dem nächtlichen Überfall in Kuckenberg veröffentlicht worden.

Burscheid. Ein vor 16 Jahren veröffentlichtes Phantombild hat geholfen, den vor knapp zwei Wochen in Leverkusen verhafteten mutmaßlichen Vergewaltiger zu ermitteln. Das bestätigte ein Sprecher der Kölner Polizei auf BV-Anfrage. Das Bild war nach der nächtlichen Vergewaltigung einer damals 16-Jährigen in Kuckenberg gefertigt worden.

Wie berichtet werden dem 49-jährigen Leverkusener fünf Vergewaltigungen und weitere Versuche in Leverkusen und Burscheid zur Last gelegt. Die Taten reichen zum Teil bis ins Jahr 1991 zurück. Die Überführung gelang schließlich durch eine gerichtlich angeordnete DNA-Entnahme. Da der 49-Jährige zuvor jahrelang nicht polizeiauffällig gewesen war, gab es offenbar von ihm keine vorliegende DNA-Probe, die schon früher zu seiner Festnahme hätte führen können.

Weil Vergewaltigung nach 20 Jahren verjährt, werden voraussichtlich nicht alle Taten gerichtsfest sein. Für den 16 Jahre zurückliegenden Burscheider Fall gilt das aber nicht. Die junge Frau war damals aus dem Bus an der Haltestelle Nagelsbaum ausgestiegen und hatte den Heimweg angetreten. Der Täter lauerte ihr auf einem kleinen Nebenweg der heutigen L 291 auf.

Nach Angaben der Polizei sind die damaligen Opfer des mutmaßlichen Täters inzwischen alle verständigt. Ein schwieriger Drahtseilakt: Denn einerseits werden sie für eine Anklageerhebung und den folgenden Gerichtsprozess benötigt, was auch eine Genugtuung bedeuten kann. Andererseits besteht die Gefahr, alte Wunden aufzureißen, das damalige Trauma und die Opferrolle innerlich erneut zu durchleben (Reviktimisierung). „Wir bieten daher auch immer Unterstützung durch unseren Opferschutzbeauftragten an“, sagt Polizeisprecher Christoph Gilles.

Wegen der zum Teil lange zurückliegenden Taten seien die Ermittlungen aufwendig, so Gilles. Es werde sicher noch einige Wochen dauern, bis die Akte der Staatsanwaltschaft übergeben werde. Diese entscheidet nach der Prüfung dann über die Anklageerhebung. er

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