Tafel-Vorstand steht weiter zu seinem Vorsitzenden

Trotz der Anklage gegen Martin Heykants will der Vorstand geschlossen weitermachen.

Burscheid. Ungeachtet der Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft gegen Martin Heykants steht der Vorstand der Burscheider Tafel hinter seinem Vorsitzenden. Nach einem Vorstandsgespräch am Mittwochabend erklärte der Zweite Vorsitzende Jürgen Mikus am Donnerstag: „Herr Heykants hat unsere Unterstützung und wir machen geschlossen weiter.“

Mikus räumte ein, die Nachricht von der Anklageerhebung sei zunächst ein Tiefschlag gewesen. „Aber vieles relativiert sich wieder, wenn man darüber redet.“ Mit der Entwicklung habe der Vorstand während des gesamten zweieinhalbjährigen Ermittungsverfahrens rechnen müssen. „Wir hoffen aber alle, dass sich das Ganze am Ende doch positiv erledigt. Das Verfahren kann ja immer noch niedergeschlagen werden oder mit einem Freispruch enden.“ Derzeit prüft das Amtsgericht Leverkusen die Eröffnung des Hauptverfahrens.

Wie berichtet wird gegen Heykants wie gegen seinen Neffen Ingo Curbach der Vorwurf der Untreue erhoben. Im Zuge der Anschaffung der Container für den neuen Tafel-Standort sollen Fördergelder nicht dem Antrag gemäß eingesetzt worden sein. Curbach ist bei der Containerfirma Steenhoff beschäftigt, von der die Tafel die Container 2010 bezogen hatte.

„Wichtig ist, dass sich Herr Heykants nicht persönlich bereichert hat“, betont Mikus. „Das Fördergeld ist nicht in seiner Garage oder seinem Haus verbaut, sondern in der Tafel verwendet worden.“ Alle anderslautenden Vorwürfe seien hinfällig.

Der Zweite Vorsitzende erinnerte auch an die vielen Planungsänderungen in der Aufbauphase des neuen Standortes und den Zeitdruck, den es damals wegen des vorgesehenen Abrisses des alten Bahnhofs an der Montanusstraße gegeben habe.

„Wenn wir nicht zu Heykants stehen würden, hätten wir schon zu Beginn des Ermittlungsverfahrens vor über zwei Jahren sagen müssen, wir hören auf“, begründet Mikus den ungebrochenen Rückhalt des Vorstands für den Vorsitzenden des Tafelvereins. „Wir müssen ihn jetzt moralisch unterstützen, so gut es geht. Die lange Verfahrensdauer ist ja schlimm genug. Man denkt die ganze Zeit daran.“

Innerhalb der aktuell engagierten Tafel-Mitglieder von der Ausgabe über die Fahrer bis zum Vorstand sei im Übrigen von Spannungen und Streit nichts mehr zu spüren. „Das Verhältnis ist so gut wie nie zuvor.“

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