„Swingin’ Christmas“ — so das Motto des Konzertes — brachte den Kirchenraum zum Schwingen und stimmte die Herzen der Zuhörer auf ungewöhnliche Weise auf das Fest ein. Amerikanische Christmas-Songs und deutsche Weihnachtslieder im Jazz-Sound wechselten sich ab und begeisterten vom ersten Saxofon-Ton an.

Die Verjazzung des alten Kinder-Weihnachtsliedes „Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätä“ weckte bei dem einen oder anderen nostalgische Erinnerungen. Fröhliches und Besinnliches, fast Übermütiges und Lustiges erklang, es durfte auch gelacht werden in der Kirche.

Ein Tanz aus Tschaikowskys „Nussknacker Suite“, ein kölsches Weihnachtsgedicht, von Engelbert Wrobel vorgetragen, Saxofon, Klavier und Gitarre vereint in „Süßer die Glocken nie klingen“, die Hymne des amerikanischen Bundesstaates Maryland mit ihrer dem deutschen „O Tannenbaum“ verwandten Melodie, die „Petersburger Schlittenfahrt“, früher Bestandteil jedes Weihnachtskonzertes im Rundfunk, Schuberts „Ave Maria“ in einer schmelzenden Interpretation von Gitarre und Tenorsaxofon, ein Single Bells- Rock — die Gegensätze konnten nicht größer sein.

Und doch zog sich ein einziger Faden durch das umfangreiche, eineinhalb Stunden ohne Pause dauernde Programm: weihnachtliche Freude. Engelbert Wrobels Meisterschaft auf Klarinette und Saxofon und seine Swing Society mit ihren hervorragenden Solisten rissen alle mit.

Höhepunkte des Konzertes waren die von der in Köln geborenen Jazzsängerin Angelika Görs mit klarer, swingender Stimme und begeisterndem Temperament gesungenen amerikanischen Weihnachtslieder, gekrönt von einem von ihr selbst vertonten kölschen Lied.

Beim Swing-Konzert über „Leise rieselt der Schnee“ durfte das Publikum mitsingen und -schwingen. Als Zugabe dann noch „I’m dreaming of a white Christmas“, in diesem Jahr ein vergeblicher Traum. Ein anderer Traum jedoch erfüllte sich mit dem Konzert: Ohne Gage stellten sich alle Musiker dem Verein Flüchtlingshilfe zur Verfügung, der sich entsprechend über einen großen Erlös freuen kann.