Studie Studie untersucht Corona-Ausbreitung

Köln · Bisher sind in Köln 27.060 Corona-Fälle bekannt. Der Frage, ob es tatsächlich jedoch schon weitaus mehr Infizierte gab, gehen nun das städtische Gesundheitsamt und die Uniklinik Köln im Rahmen der „Cologne Corona Surveillance Studie“ (CoCoS) nach.

 Wie hoch ist die Dunkelziffer der infizierten Kölner? Diese Frage soll eine Studie klären.

Wie hoch ist die Dunkelziffer der infizierten Kölner? Diese Frage soll eine Studie klären.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Diese epidemiologische Studie untersucht die Ausbreitung der Corona-Virus-Infektion in der Kölner Allgemeinbevölkerung.

Insgesamt 6000 zufällig ausgewählte Bürger erhalten im Laufe des Januars einen Fragebogen. Sie werden gebeten, online oder in einem Telefoninterview Fragen zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer Lebenssituation und ihrem persönlichen Infektionsrisiko zu beantworten. Erfragt werden soziodemografische, verhaltens- und gesundheitsbezogene Informationen.

Alle Studienteilnehmer sollen zweimal auf eine mögliche akute Infektion mit dem Virus und später auf Antikörper untersucht werden – im Januar und dann wieder Anfang März. Zwischen den Testrunden sollen die Teilnehmer einen kurzen Fragebogen zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand ausfüllen. Wenn Studienteilnehmer erkranken, können sie sich direkt an das Studienteam wenden, zur gesundheitlichen Versorgung aber an ihre Hausärzte. Die Teilnehmer erhalten ihre Untersuchungsergebnisse – allerdings mit etwas Verzögerung.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bittet alle Bürger, die angeschrieben werden, sich zu beteiligen. „Die Studie kann einen wichtigen Beitrag zur Erkenntnis darüber leisten, wie weit sich die Virusinfektion in der Kölner Allgemeinbevölkerung ausgebreitet hat. Die Dunkelziffer der Infizierten liegt möglicherweise weitaus höher als die uns bekannte Zahl der positiv Getesteten. Genauere Einsichten ermöglichen uns eine bessere Kontrolle der lokalen Epidemie und leisten einen Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung der Corona-Pandemie. Aber nur wenn möglichst viele Kölner teilnehmen, kann die Studie wertvolle Ergebnisse liefern.“

Univ.-Prof. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, ergänzt: „Was wir im November-Lockdown beobachten konnten, war die Stabilisierung der Corona-Neuinfektionen auf einem hohen, einem zu hohen Niveau. Die Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung, die durch die Studie erhoben werden wird, soll dazu beitragen, ein kompletteres, evidenzbasiertes Bild über die aktuelle Situation in der Stadt zu bekommen, um auf dieser Basis bessere Entscheidungen treffen zu können.“

Die Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung soll dazu beitragen, dass ein vollständigeres Bild über das Infektionsgeschehen in Köln entsteht. Es gibt bereits Beobachtungsdaten zu Neuinfektionen, Untersuchungen aus dem Bereich der Pflegeeinrichtungen und eine Untersuchung der Situation an den Schulen. Darüber hinaus kann die Studie als Teil der vom Bundesministerium für Forschung und Technologie geförderten Forschung zu SARS-CoV-2 einen Beitrag zum Verständnis der Pandemie leisten. Die Stadt unterstützt die Studie, indem sie Personal und Logistik bereitstellt.

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