Burscheid Streit um Trinkgeldkasse: Firmenchef schwer verletzt

Vor einer Lackiererei hat ein Ex-Mitarbeiter (46) einen 55-Jährigen mit dem Auto an einer Wand eingequetscht. Das Opfer erlitt dabei unter anderem schwerste Beinverletzungen.

Burscheid: Streit um Trinkgeldkasse: Firmenchef schwer verletzt
Foto: Polizei

Burscheid. Bis zum späten Abend hatte die Staatsanwaltschaft in Köln am Dienstag damit gerungen, einen 46-jährigen Odenthaler des versuchten Mordes zu bezichtigen. „Aber es hat sich kein Anfangsverdacht für ein bedingtes Tötungsdelikt ergeben“, erklärte am Mittwoch Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Nachfrage des Bergischen Volksboten.

Doch was sich am Dienstagmittag auf dem Gelände einer Autolackiererei an der Industriestraße abgespielt hat, lässt den Betrachter fassungslos zurück. Laut Polizei hatte der 46-Jährige seine ehemalige Arbeitsstätte gegen 13 Uhr aufgesucht. Das Arbeitsverhältnis war nach Angabe der Ermittler schon vor einigen Wochen beendet worden, der Odenthaler habe in Absprache mit seinem ehemaligen Chef ein paar private Sachen eingepackt, dann habe er sie im Auto verstaut. Auf dem Hof des Betriebs sei es dann zu einem Streit zwischen den beiden ehemaligen Kollegen gekommen, der völlig eskalierte.

Laut Polizei ging es dabei um den Inhalt einer Trinkgeldkasse. Der 46-jährige habe einen Anteil davon in Anspruch nehmen wollen. Offenbar wurde ihm dies von dem 55-jährigen Leverkusener nicht gewährt.

Schließlich habe sich der 46-Jährige in seinen Skoda gesetzt und sei mit quietschenden Reifen gezielt auf seinen ehemaligen Chef zugefahren. Mit großer Wucht sei der Leverkusener zwischen dem Wagen und der Betonwand neben einem Rolltor eingequetscht worden. Die Polizei spricht von schwersten Beinverletzungen, die der Mann dabei unter anderem erlitten habe. Sprecher Richard Barz schließt nicht aus, dass der Mann ein Bein verlieren könne. Nach einer Erstversorgung musste das Opfer mit einem Rettungshubschrauber in eine Kölner Unfallklinik geflogen werden.

Die Kripo der Kreispolizei leitet die Ermittlungen. Bei einem Totschlagsdelikt hätten die Beamten in Köln den Fall an sich gezogen. Am Tatort neben dem Feldweg Richtung Massiefen wurden Spuren umfangreich gesichert. Der Skoda des Odenthalers wurde beschlagnahmt. Der Mann wurde nicht verhaftet (siehe Kasten).

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