Startschuss für jecke Megaparty

Am Freitag feierte die Lachende Kölnarena ihre Premiere. Auf dem Schiff trafen sich Kölner und Düsseldorfer Tollitäten.

Köln. Pünktlich um 19 Uhr startete am Freitagabend die „Lachende Kölnarena“ in die Session. Bis zum 11. Februar gibt es insgesamt 13 Termine — im kommenden Jahr werden erstmals sogar 15 XXL-Sitzungen in Deutz angeboten. Für Prinz Michael Gerhold war der Besuch eine Heimkehr an seine alte Wirkungsstätte — von 2007 bis 2010 wurde er in der Arena zum Veranstaltungskaufmann ausgebildet. Dort traf er jetzt unter den 10 000 Besuchern einen alten Bekannten — der Dortmunder Dirk Hüntemann arbeitete von 1998 bis 2009 in der Gastronomie der Multifunktionshalle. Aktuell ist er in der Westfalenhalle tätig und kehrte als Dortmunder Karnevalsprinz nach Köln zurück. Für einzelne Termine gibt es noch Restkarten unter Telefon 02 21/80 20.

Gefeiert wurde am Wochenende auch in den Sälen der Stadt — so beim Häre-Ovend der Müllemer Junge. Dort stand mit Björn Heuser der Mann der großen Mitsingkonzerte bei der KG erstmals auf der Bühne der Mülheimer Stadthalle. Eher selten in Köln ist Comedian Markus Krebs: „Die Kölner haben mich noch nicht so ganz auf dem Schirm. Ich bin mehr in der Region oder in Nachbarstädten wie Düsseldorf unterwegs. Bislang läuft die Session für mich sehr gut. Bald kommen die harten Tage mit bis zu acht Auftritten. Außerdem habe ich gerade für meine RTL-Sendung gedreht“, sagt Krebs, bevor er zu den 900 Herren in den Saal geht.

Seit 2014 gibt es die 1. Damengarde in Köln, die aktuell etwa 50 Mitglieder hat. In ihrer Uniform haben die Damen im Maritim ihre erste „urkölsche Sitzung“ gefeiert. Aus der Reihe zu tanzen ist für die Garde Pflicht. So ist bei ihnen das Mariechen mit Daniel Kercher ein Mann, bei dem die langen Zöpfe natürlich nicht fehlen dürfen, und der Tanzoffizier eine Frau. Das Mariechen als Mann ist übrigens eine urkölsche Tradition, bis 1937 war das bei den Garden immer der Fall. Erst die Nazis verboten diesen Rollentausch.

Gleich nebenan im großen Ballsaal feierte das Sozialwerk der Polizei seine Kostümsitzung. Viele hochrangige Vertreter der Polizei und der Justiz saßen gut gelaunt an den Tischen. An einem trafen sich der amtierende Kölner Polizeipräsident, Uwe Jacob, und sein Vorgänger Jürgen Matthies — heute Staatssekretär im NRW-Innenministerium.

Schals, Pins und Orden sind als Fanartikel der Karnevalsgesellschaften bekannt. Bei den Greesbergern geht man da neue Wege und bietet auch Wein mit dem eigenen Logo an. Der Weißburgunder kommt von der Mittelmosel, und zwar vom Familienweingut Franzen in Piesport. Die Winzer waren bei der Kostümsitzung im Theater am Tanzbrunnen auch persönlich vor Ort. Unter den Gästen im Saal war zudem Greesbergpfarrer, Weihbischof Dominikus Schwaderlapp.

Ein Heimspiel hatte Kinderjungfrau Marie bei ihrer Flittarder KG in der Mülheimer Stadthalle — Vater Holger Kirsch leitete die Sitzung und das eigene Kinder-Tanzcorps „Echte Fründe“, bei dem Marie aktiv ist, begleitete das kleine Dreigestirn in den Saal. Dort waren zuvor Bands wie Klüngelköpp und Cat Ballou gefeiert worden.

Anders als bei vielen anderen Terminen steht Jungfrau Emma bei der Schiffsparty der Stattgarde Colonia Ahoj auf der MS Rheinenergie voll im Mittelpunkt und wird von den 1500 Gästen entsprechend intensiv und lautstark gefeiert. Prinz und Bauer bleibt da nur übrig, vom Rand der Bühne zuzusehen. Am Aschermittwoch wird die Jungfrau dann traditionsgemäß als Ehrenmitglied der Stattgarde aufgenommen und bekommt ihren Platz im Ursula Böötchen.

Zu den Traditionen im Karneval gehört auch das jecke Gipfeltreffen des Kölner Dreigestirns mit dem Düsseldorfer Prinzenpaar bei der Schiffstour der Weissfräcke auf der MS Thomas Hardy. Gut gelaunt empfingen dort Prinz Carsten II. und seine Venetia Yvonne die kölschen Kollegen — natürlich nicht, ohne eine Runde Altbier auszugeben.

Startschuss für jecke Megaparty
Foto: Stephan Eppinger
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