Stadt und Politik wollen Handel in der Stadt schützen

Mit einem Bebauungsplan soll verhindert werden, dass an der Höhestraße ein konkurrierendes Angebot zur Innenstadt entsteht.

Stadt und Politik wollen Handel in der Stadt schützen
Foto: DS

Burscheid. Vor drei Monaten hat der Bergische Volksbote an dieser Stelle über die Pläne eines Geschäftsmannes berichtet, der an der Höhestraße neben der dortigen Aral-Tankstelle nach eigenen Angaben kräftig investieren will. „Ich werde dort etwas ganz Tolles machen“, erklärte der Eigentümer damals im Gespräch mit dem Bergischen Volksboten. Was der Besitzer des etwa 1000 Quadratmeter großen Areals dort exakt vorhabe, wollte er zu dem Zeitpunkt nicht herausrücken. Die Pläne müssten erst in trockenen Tüchern sein, sagte er damals.

Tatsächlich wird dort allerdings künftig nicht mehr alles möglich sein, so zumindest das Ziel. Parallel zu dem Vorhaben hat nämlich die Verwaltung der Kommunalpolitik im vergangenen Stadtentwicklungsausschuss den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorgelegt. Planziel: die Erhaltung oder Entwicklung des so genannten zentrenrelevanten Versorgungsbereichs in der Innenstadt. Das Angebot von bestimmten Sortimenten — beispielsweise durch den Betrieb einer Bäckerei — würden demnach an dieser Stelle ausgeschlossen werden. Die Politiker haben in dem Ausschuss schon einstimmig signalisiert, dem Aufstellungsbeschluss zu folgen. Diskutiert wurde damals nur hinter verschlossener Tür im nicht-öffentlichen Teil.

Wäre der Investor vor dem Jahr 2012 mit einem Bauantrag zu seinem Vorhaben gekommen, er hätte womöglich kaum Probleme bekommen können, das zu realisieren. Erst ab dem Jahr gibt es in Burscheid nämlich die Fortschreibung eines so genannten Einzelhandelskonzepts. Darin ist festgelegt, dass neben den beiden zentralen Versorgungsbereichen Innenstadtzentrum und Ortszentrum Hilgen keine weiteren Versorgungsbereiche entwickelt werden dürfen. Es sei denn, dort gibt es keinen entsprechenden B-Plan. Genau der soll jetzt aufgestellt werden.

Sorge äußert die Verwaltungs insbesondere deshalb, weil der Standort wegen der optimalen Verkehrsanbindung und der entsprechenden Frequenz über eine hohe Attraktivität verfüge. „Bei Zulassung von zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimenten wäre der Standort als ernstzunehmende Konkurrenz für das Innenstadtzentrum Burscheid anzusehen und es wären negative Auswirkungen auf dessen Entwicklung zu befürchten“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

Der später zu beschließende Bebauungsplan umfasst den Straßenabschnitt der Höhestraße zwischen dem Einmündungsbereich Griesberger Straße und dem Einmündungsbereich Rat-Deycks-Straße stadteinwärts auf der nördlichen Seite — also Richtung Federal-Mogul-Werk II.

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