Bäume Stadt kümmert sich um trockene Bäume

Köln · Die Wetterprognosen für die kommenden Wochen lassen erwarten, dass es in Köln nur wenig oder gar keinen Regen geben wird. Da schon April und Mai nicht die ersehnten Niederschläge gebracht haben, kommt nun auf viele Kölner Bäume erneut ein Härtetest zu.

Wassersäcke geben über einen längeren Zeitraum tröpfchenweise ihr Wasser direkt an die Wurzeln ab.

Foto: dpa/Martin Gerten

Die Regenfälle des vergangenen Wochenendes haben zwar etwas Linderung für die Vegetation gebracht, für die Stadtbäume war die Regenmenge jedoch nicht ausreichend. Vor allem junge Bäume sind besonders gestresst, weil sie meist noch kein ausreichendes Wurzelwerk ausbilden konnten.

In den ersten drei Jahren nach Anpflanzung werden sie von beauftragten Unternehmen gewässert. Danach haben sie bei normalen Witterungsverläufen ausreichend tiefe Wurzeln entwickelt, um in untere, noch feuchte Bodenschichten vorzudringen. „Diesen Jungbäumen widmen wir besondere Aufmerksamkeit. Wegen der langen Trockenperioden in den letzten beiden Jahren gehen wir dazu über, diese Jungbäume sogar bis zum siebten Jahr zusätzlich regelmäßig mit Wasser zu versorgen“, sagt Joachim Bauer vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen.

Vor allem Straßenbäume, die auf schwierigen Untergründen stehen, wie beispielsweise über Tiefgaragen und Stadtbahntunneln oder in Pflanztrögen, erfordern in langen Trockenperioden zusätzliche Hilfe. Anders sieht es bei älteren Bäumen aus: Sie benötigen in der Regel kein zusätzliches Wasser, weil deren Wurzeln so weit verzweigt sind, dass sie sich in tiefen Erdschichten selbst versorgen können.

Zur Bewässerung hat die Stadt derzeit vier Fahrzeuge mit neuen Gießaufbauten ausgerüstet. Jedes Fahrzeug ist mit einem Wassertank von 2500 Litern ausgestattet. Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln unterstützen in diesem Jahr bei der Wässerung. In enger Abstimmung mit der städtischen Grünverwaltung stellt die Rhein-Energie darüber hinaus Standrohre für die mobile Wasserentnahme durch Bürger bereit. Wegen der begrenzten Anzahl der Standrohre können diese ausschließlich an Vereine, Initiativen und Gruppen, die sich für das öffentliche Grün engagieren, vergeben werden.

Aktuell setzt die Stadt erneut die schon 2019 erprobten Wassersäcke ein. Diese werden gut gefüllt an den Baumstämmen platziert und geben über einen längeren Zeitraum tröpfchenweise ihr Wasser direkt an den Wurzelraum ab. Die Stadt verfügt über rund 1000 dieser Wasserspender. Die Rhein-Energie hat 500 Wassersäcke angeschafft und gibt sie zusammen mit den Standrohren aus, damit die Säcke vor Ort direkt befüllt werden können. Die Wassersäcke stehen auch den Baumpaten zur Verfügung, um deren Engagement für die Straßenbäume zu unterstützen.

Wer noch ein Baumbeet bepflanzen oder „Gießpate“ werden möchte, kann sich jederzeit bei der Stadt melden. Hierzu reicht eine E-Mail an [email protected]. Die Paten erhalten dann einen der Wassersäcke und als Dank und Anerkennung eine Urkunde über ihr ehrenamtliches Engagement.