Ehemaliges Schuhhaus Kramer Stadt ist mit dem Eigentümer weiter im Gespräch

Burscheid · Der Plan von einer interkulturellen Begegnungsstätte mitten in der Stadt ist nicht vom Tisch.

 Für den Kauf des ehemaligen Schuhhauses Kramer gab es vor drei Jahren Fördergeld – doch das Vorhaben zerschlug sich.

Für den Kauf des ehemaligen Schuhhauses Kramer gab es vor drei Jahren Fördergeld – doch das Vorhaben zerschlug sich.

Foto: Siewert, Doro H503799

Vor über drei Jahren sorgte ein Fördercoup der Stadt Burscheid für Schlagzeilen: Aus dem Städtebau-Sonderprogramm zur Integration von Flüchtlingen gab es grünes Licht für gleich drei Projekte, für die die Stadt beim Land Nordrhein-Westfalen die Hand aufgehalten hatte. Die Freude war damals riesig. Insgesamt flossen so über 1,3 Millionen Euro in die Stadt.

Das meiste Geld davon gab es damals für den Umbau des alten Rathauses an der Bismarckstraße, das heute insbesondere als Bildungs- und Informationszentrum (BIZ) bekannt ist. Auch die Fußballabteilung der TG Hilgen konnte sich vor drei Jahren freuen. Auch dort ist längst ein Kleinfeld aus Kunstrasen eröffnet und erlaubt dem Verein mehr Möglichkeiten beim Training mit dem Nachwuchs.

Bei einem weiteren Projekt allerdings hat sich bis heute nichts getan. Ebenfalls für einen großen Betrag sollte die Stadt beim Kauf des ehemaligen Schuhhauses Kramer an der Hauptstraße/Markt unterstützt werden. Der Plan: Das immer noch wenig optisch ansprechende Gebäude, das allerdings unter Denkmalschutz steht, sollte komplett saniert und zu einer interkulturellen Begegnungsstätte umgebaut werden. Gerade wegen des Denkmalschutzes ein auch finanziell sehr aufwändiges Projekt  – insbesonder deshalb war die Freude damals besonders groß über den Förderwillen des Landes.

Die Verhandlungen zum
Kauf des Hauses scheiterten

Doch es kam anders. Die Verhandlungen zum Kauf des Hauses zwischen Stadt und Eigentümer scheiterten. Der Förderantrag der Stadt wurde zurückgezogen, dafür profitierte das BIZ an der Bismarckstraße mehr von dem Förderbetrag. Der Außenbereich dort konnte somit auch gestaltet werden.

Die Pläne für eine interkulturelle Begegnungsstätte am Markt mussten aber zurückgestellt werden. Stattdessen treffen sich die Menschen im Tri-Café an der Bürgermeister-Schmidt-Straße in der alten Goetze-Villa. „Das hat sich sehr gut entwickelt dort“, freut sich Bürgermeister Stefan Caplan. „Aber die Besuche könnten besser sein. Es ist nicht der perfekte Standort, weil er recht weit vom Zentrum entfernt ist.“ Ziel sei es deshalb weiterhin, ein entsprechendes Gebäude in der Innenstadt zu erwerben. Und mit dem Eigentümer des Hauses an der Hauptstraße 42 sei man weiter im Gespräch. Ausgang ungewiss. Die Krux mit möglicherweise erneutem Fördergeld des Landes: Es kann wie schon beim ersten Versuch nur fließen, wenn die Eigentumsfrage zugunsten der Stadt geklärt ist.

Stadtbild ist an dieser
Stelle nicht besonders charmant

Profitieren würde davon auch das Stadtbild, das bereits seit Jahren an dieser Stelle nicht besonders charmant daherkommt. Wie auch an anderen Stellen im weiteren Verlauf der unteren Hauptstraße. Genau aus diesem Grund hat die Stadt auch ein Fassadenprogramm aufgelegt, bei dem sich insbesondere Eigentümer von denkmalgeschützten, historisch wertvollen und stadtbildprägenden Gebäuden einen 50-prozentigen Zuschuss der Sanierungskosten sichern können.

Infos dazu gibt es unter anderem unter

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