Sportfirma will nach Straßerhof

Das Remscheider Unternehmen Hudora plant den Umzug nach Burscheid für Ende 2009.

Burscheid. Bei der Firma, wegen der die Realisierung des Gewerbegebietes Straßerhof derzeit ganz oben auf der politischen Tagesordnung steht, handelt es sich um den Remscheider Sportgerätehersteller Hudora. "Wir haben gegenüber der Stadt unser Interesse bekundet", sagt Firmenchefin Evelyn Dornseif (57).

Verträge mit dem Bauträger, der Remscheider Firma Dohrmann, bestehen nach ihren Angaben aber noch nicht. Dafür müsse erst Rechtssicherheit durch einen gültigen Bebauungsplan bestehen: "Wir kaufen ja keine Kuhwiese."

Hudora hat sich bundesweit einen Namen als Hersteller von Inlinern, Skateboards, Cityrollern und Schlittschuhen gemacht. Seit zehn Jahren in Remscheid ansässig, sieht das Familienunternehmen auf seinem dortigen, rund 12 000 Quadratmeter großen Gelände mit zwei Hallen keinen Raum mehr für die nötige Expansion. In Burscheid soll die Grundstücksfläche verdreifacht werden.

"Wir wären gerne in Remscheid geblieben", beteuert Dornseif. Zumal die Firmenentwicklung dort unter einem guten Stern steht: 1999, im Jahr des Umzugs von Radevormwald, lag der Umsatz noch bei 6,5 Millionen Mark (gut 3,3 Millionen Euro). Seither ging es Jahr für Jahr steil bergauf. In 2008 soll erstmals die 50-Millionen-Euro-Marke überschritten werden.

Aber bei der Suche nach einem größeren Grundstück wurde Hudora in Remscheid nicht fündig. Beim Gewerbegebiet Blume zwischen Lüttringhausen und Lennep, wohin die Firma gerne umgezogen wäre, gibt es massive Realisierungsprobleme. "Und für uns ist die Autobahnnähe entscheidend", sagt Evelyn Dornseif.

Derzeit beschäftigt die Firma rund 60 Mitarbeiter, "aber wenn wir mehr Platz haben, werden wir auch mehr Leute beschäftigen, darunter auch gering qualifizierte." Wenn der Umzug nach Burscheid unter Dach und Fach ist, sollen die drei Außenlager in Remscheid, Duisburg und Düsseldorf aufgegeben und am neuen Standort zusammengefasst werden.

Als Umzugstermin war ursprünglich das Jahresende 2009 angesetzt. Ob sich das halten lässt, hängt auch vom Bebauungsplanverfahren ab. Derzeit arbeitet die Firmenleitung weiter an einem Baukonzept für den geplanten neuen Standort. Die Grundfrage: Soll gleich von Beginn an großzügig gebaut werden mit der späteren Möglichkeit des internen Wachstums oder werden die Hallen und Verwaltungsgebäude erst Zug um Zug entstehen?

Die Grundmaterialien für die Sport- und Freizeitgeräte kommen überwiegend aus Lohnfertigungen in Asien. "Bei uns in Remscheid gibt es keine Pressen oder Nähmaschinenreihen", erklärt die geschäftsführende Gesellschafterin. Aber weil man Sortimente für die Kunden auch sehr individuell aus einzelnen Modulen zusammensetze, gehören Montagearbeiten neben der gesamten Vertriebslogistik zum Alltagsgeschäft am Standort.

Den Umzug nach Burscheid bezeichnet Dornseif als "sozialverträglich". Denn der bewährte Mitarbeiterstamm soll so weit wie möglich gehalten werden.

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