Herzsportgruppe RBS Burscheid Sport - Damit das Herz nicht schlapp macht

Die Herzsportgruppe des Vereins RBS Burscheid feiert in diesen Tagen ihr 20-Jähriges Bestehen.

Herzsportgruppe RBS Burscheid: Sport - Damit das Herz nicht schlapp macht
Foto: Doro Siewert

Burscheid. „Und im gleichmäßigen Schritt dreimal eine Runde durch die Halle!“ Übungsleiter Franz Kratochvil weiß, wem von den bewegungs-willigen Teilnehmern er welche Belastung zumuten darf. Herzsport! Die Gruppe innerhalb des Behindertensports Burscheid ist nun jetzt bereits seit zwanzig Jahren aktiv.

Gertrude Struminski, seit 2007 erste Vorsitzende des gesamten Vereins, war bereits am 24. Oktober 1996 dabei, als die Herzsportgruppe gegründet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt nahmen die gesundheitsbewussten Frauen und Männer die Übungsangebote in Leichlingen wahr. Dort platzten die Gruppen bald aus allen Nähten, da die Zahl der Patienten mit Herzproblemen sich stetig erhöhte. Dr. Ulrich Hollenstein, Chefarzt in Roderbirken, unterstützt von Renate Sessinghaus (VHS), hatte den Plan, ebenfalls in Burscheid Herzsportgruppen einzurichten. Wegen der großen Nachfrage wurden daraus bereits 1998 eine Übungsgruppe für die weniger belastbaren Teilnehmer und eine Trainingsgruppe für Sportler mit höheren Belastungsmöglichkeiten.

Was in der Karl-Zimmer-Halle begann, wich darum mit der zweiten Gruppe in die Max-Siebold-Halle aus. Zu den üblichen Donnerstags-Stunden treffen sich seit einiger Zeit wieder alle in der ursprünglichen Halle, wo ihnen der Übungsleiter viel Spiel lässt für die verschiedenen Kräfte-Grade.

Doch wer entschließt sich eigentlich, diese Art Sport mitzumachen? Rosemarie und Klaus Gräf sind seit Anfang August dieses Jahres dabei und in der Gruppe eine kleine Besonderheit. Rosemarie Gräf: „Ich begleite meinen Mann zu diesem wöchentlichen Bewegungstraining, profitiere aber selbst auch davon. Mein Mann hat Probleme sowohl mit dem Herzen wie auch der Lunge und empfindet die regelmäßigen Übungen als hilfreich und stärkend.“

Nicht alle Teilnehmer haben eine schwierige Herzoperation hinter sich. Wie Struminski betonte, gibt es unter ihnen einige, denen Stents eingesetzt wurden, andere wissen wohl um ihr desolates Herz und möchten solange als möglich eine Operation vermeiden.

Zu den ältesten Aktiven gehört Helmut Hempel (81). Seit für ihn ab 1994 das Fußballspiel nicht mehr die erste Liebe ist, gehört er zur Bossel-Mannschaft und von Beginn an auch zur Herzsportgruppe.

Als hoch interessierter Zuschauer ist fast jeden Donnerstag Max Winter anwesend. Als lebende „Festplatte“ für alle Fakten und Informationen seit Bestehen der Behindertensport-Gemeinschaft ist er für Gertrude Struminski sozusagen unentbehrlich. Ein fester Bestandteil ist in jedem Fall ein anwesender Arzt oder Ärztin. Um eine derartige Sportgruppe aufrecht zu halten, ist die Präsenz eines Mediziners eine der dringendsten Vorschriften der Krankenkassen. Wenn ein Notfall auch äußerst selten auftritt, hat Dr. Barbara vom Stein in dieser Halle ein einziges Mal erlebt, dass eine Reanimation erfolgte. Auch die Ausbildung zum Übungsleiter hat einen strengen gesetzlichen Rahmen.

er städtische Beamte für Jugend, Kultur und Sport, Franz Kratochvil, durchlief eine dreijährige Schulungszeit, bis er dem bisherigen Trainer Günter Bich regelmäßig zur Seite stehen konnte.

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