Die Jäger sind verpflichtet, das erlegte Wild nach der Jagd an diesen Ort zu transportieren. Hintergrund ist die Schweinepest, die im Januar dieses Jahres im Kreis aufgetaucht ist und deren Verbreitung das Veterinäramt verhindern will.

Von den toten Wildschweinen müssen die Jäger Proben entnehmen, die der Untersuchung auf Schweinepest-Erreger dienen. Die in zwei Räume unterteilte Sammelstelle wurde nun vom Kreis in Betrieb genommen. Eine zweite Sammelstelle ist in Overath-Untereschbach eingerichtet worden.

"Die Sammelstelle ist ein wesentlicher Baustein bei der Bekämpfung der Schweinepest", erklärt Kreisveterinär Thomas Mönig. Die entnommenen Proben würden zwecks einer Analyse zum Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld gebracht. Erst wenn die Proben darauf hinweisen, dass keine Infektion vorliegt, werden die Wildschweine wieder freigegeben. Jäger können daraufhin das unbelastete Wild wie gewohnt vermarkten.

Für die Kreisjägerschaft bedeutet das Prozedere zwar einen erhöhten Aufwand. Dennoch wollen die Jäger die Mehrarbeit gerne übernehmen. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein, sagt: "Indem wir den Kreis unterstützen, können wir auch etwas für unser Ansehen in der Bevölkerung tun."

Die Jäger sind außerdem schon im Februar vom Kreis dazu angehalten worden, die Abschussquote von Wildschweinen zu steigern. Der Schwarzwildbestand soll auf unter zwei Stück pro 100 Hektar Fläche reduziert werden. Darüber hinaus sollen die Jäger in ihren Revieren Impfköder auslegen. Die Köder bestehen aus einer verarbeiteten Maismasse, in deren Kern sich der Impfstoff gegen die Schweinepest befindet.